Satire: „Kunstgattung (Literatur, Karikatur, Film), die durch Übertreibung, Ironie und [beißenden] Spott an Personen, Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert, mit scharfem Witz geißelt.“ (Quelle: Duden)
Es wäre gelogen, zu sagen, dass ich nicht schon vor dem ersten Klick auf Play SATANINCHEN mit großer Skepsis betrachtet habe. Doch was an „Panda Metal Party“ satirisch sein soll, ist mir (siehe Definition) auch heute noch schleierhaft. Auf dem Debütalbum werden nämlich größtenteils Dorffest-Schunkel-Hymnen und Kneipen-Jukebox-Dauerbrenner der letzten zehn Jahre in ein Extreme-Metal-Korsett gequetscht. Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist, wen möchte SATANINCHEN überhaupt treffen?
SATANINCHEN: Schlagersongs mit Schrammelgitarren und Blastbeats
Denn ehrlich gesagt bietet Black Metal Zeit seines Bestehens schon viele komische Züge, da braucht es nur einen Blick auf Musikvideos oder zum Beispiel Abbath‘ berühmten Crabwalk. Aber auch abzüglich der thematisch komischen Ausrichtung, stellt sich die Frage, was mit diesem Album anstellen? Schlussendlich bleibt es sicherlich respektabel, dass Songs wie „Atemlos (Durch die Nacht)“, „Wahnsinn (Hölle, Hölle, Hölle)“ oder das besonders qualvoll neu interpretierte „Griechischer Wein“ überhaupt wiederzuerkennen sind. Geschrammel, ein paar Blastbeats und eine durchschnittliche Genre-Produktion führen eben nicht zu Lachkrämpfen. Im Gegenteil, der kauzige, gurgelnde Gesang von SATANINCHEN sorgt eher für Fremdscham – und findet sich wohl kaum im Black Metal, sondern in, und das traue ich mich kaum zu sagen, deutlich besserer Variante bei Bands wie DEBAUCHERY oder VARG.
Ich weiß, hier hätte jetzt eine „lustige“, „humorvolle“ Rezension zu „Panda Metal Party“ stehen können, vielleicht sogar sollen. Doch ehrlich gesagt sitze ich zermürbt vor diesem Machwerk. Auch wenn mit Orchestrierung wie in „Er gehört zu mir“ musikalischer Anspruch suggeriert werden soll, bleiben die Songs unerträglich. Ein Album für alle, die schon im Festival-Camp die Dauerbeschallung mit Schlager- und Pop-Hits unglaublich witzig finden. Damit qualifizieren sich SATANINCHEN immerhin für einen Platz in den 10 No Gos auf Festivals.
Shit… gerade „Atemlos…“ gehört.
Taugt gut zum brutalen Nachbarschaftsstreit. Perfekt für Wacken. 😀
Mit dem Nachbarn, der den Scheiß hört, würde ich auch Streit anfangen…
Bestes Beispiel für Rohstoffverschwendung. Als Heftbeilage wäre das durchaus OK aber ich würde mein sauer verdientes Geld dafür nicht verschwenden.
Wenn ich mir die Songs auf Youtube 2 mal hintereinander anhöre dann steht mir die Musik schon bis zum Hals. Soll heißen es nutzt sich schnell ab. Hinzu kommt das Plastik Schlagzeug, das alles andere als Akzente setzt. Zumindest kann der Typ die Gitarre einigermaßen halten.
Allerdings befürchte ich, dass sich dieser Schund wie geschnitten Brot verkaufen wird. Da jeder Ballermann Rock ’n‘ Roller selbst bei 3 Promille die Songs aus dem Stegreif mitgröhlen kann.