SATANIC WITCH bestehen im wesentlichen aus den Sängerinnen von E-L-R und der Saitenfraktion von WOLVENNEST. Wer die beiden Bands kennt, kann erahnen, wie „4:44“ klingt: mehr auf Atmosphäre sowie Stimmung und weniger auf musikalische Originalität oder Finesse setzend, bietet dieses Debüt einen düsteren Mix aus Black Metal, Darkwave und Post-Rock.
Auf „4:44“ steht Atmosphäre vor Finesse
Wenn sich solche Gruppen zusammenfinden, dann steckt meistens eine spezielle künstlerische Absicht dahinter, die über ein bierseliges „Wir müssen unbedingt mal zusammen was machen“ hinausgeht. Dies ist auch bei SATANIC WITCH der Fall, deren Ansatz es scheinbar ist, die besonderen Merkmale der Ursprungsbands zusammenzuführen und dabei zu verfeinern.
„4:44“ ist also in seinen besten Momenten gleichermaßen so verzaubernd und entrückend wie ein guter E-L-R-Song, verfügt aber auch über den sinistren Biss von WOLVENNEST. Leider läuft diese Idee nicht durchgehend gut zusammen. In der Mitte des Albums entsteht mit „Kvlt“ und „For None“ jedoch ein dichtes Netz, in dem die Übergänge von Post-Doom und atmosphärischen Black Metal gekonnt miteinander verflochten werden.
SATANIC WITCH bieten solide Kost für Musik-Okkultisten
Abseits davon bieten SATANIC WITCH gewohnte, solide Kost für Musik-Okkultisten. Die Band verlässt sich auf Standards, lässt die Gitarren lange wabern und die Melodien alle paar Minuten die Tonleiter hochwandern. Das Schlagzeug macht gelegentlich beim Tempowechsel auf sich aufmerksam und der Gesang verliert sich bisweilen in keifender Eintönigkeit. Hinzu kommt die zahnlose Produktion, die oft ins Schwammige abgleitet.
Im Gegensatz zum einnehmenden WOLVENNEST-Album „The Temple“ ist das Debüt von SATANIC WITCH eher zur Hintergrundbeschallung geeignet. Trotzdem ist das Album charmant und für Nischenfans hörenswert. „4:44“ verbindet die Einflüsse der beiden Hauptbands zwar nicht immer glanzvoll, aber durchgehend stimmig und überzeugend.
Kommentare
Sag Deine Meinung!