Satan Worship - Satanik Overdose of Hell
Patrick Olbrich
Bei den bisherigen Veröffentlichungen der brasilianisch/deutschen Black-Thrasher SATAN WORSHIP blieben die ganz großen Highlights bisweilen aus. Leatherface, der seines Zeichens auch Frontmann der ähnlich angelegten Truppe SODOMIZER ist, gründete dieses Zweiprojekt…ja warum eigentlich? Böse Zungen mögen sagen, um die Ideen aus der Resterampe verramschen zu können, denn auch das neuste Album „Satanik Overdose Of Hell“ ist genauso wenig schlecht wie eine positive Offenbarung. Inzwischen ist mit Marck The Grave Digger Rapist (ex-SEXTRASH) noch ein weiterer Gitarrist an Bord, während die Drums von Papa Jupiter (ebenfalls SODOMIZER) aufgenommen wurden.
Ideen aus der Resterampe?
Die Mitglieder von SATAN WORSHIP stammen also allesamt aus einem ähnlichen musikalischen Umfeld, weshalb eine gewisse Ähnlichkeit mit den restlichen Bands und Projekten nicht unabwegig erscheint. Der erste richtige Song der frischen Platte „The Grand Bewitchment“ lässt sich, abgesehen vom räudigen Gebell von Leatherface, deutlicher heavyier als noch der Vorgänger an. Ohne die punkige Entfesselung wirkt das Trio geordneter, rödelt den durchaus interessanten Ansatz allerdings über sieben Minuten lang durch die Maschinerie, was hier viel zu lange erscheint. Im Nachgang werden SATAN WORSHIP dann auch wieder merklich ungezügelter und speien einen ungefilterten Black-/Thrash-/Punk-Cocktail um sich, dem es dennoch an markanten Passagen mangelt.
„Satanik Overdose Of Hell“ hat durchaus Schneid, dieser ist allerdings kompositorisch wenig ausgeklügelt verpackt und weiß am ehesten Nachdruck zu entfalten, wenn SATAN WORSHIP wie in „Los Narcos Satanicos“ oder dem SEXTRASH-Cover „Alcoholic Mosh“ wirklich ausbrechen und Chaos walten lassen. Dass Produzent Andy LaRoque (KING DIAMOND) hier ein Gitarrensolo zu „Sange De Drac“ beigesteuert hat, sollte im Sinne der angesprochenen Hörerschaft besser nicht dazu führen, dass man eine Art Rifffeuerwerk erwartet. Kleiner Spoiler: Man wird enttäuscht.
Proberaum- und Jamflair
SATAN WORSHIP machen letztlich nicht viel verkehrt, aber liefern auch keine Argumente, weshalb „Satanik Overdose Of Hell“ viel mehr sein sollte als solides Songmaterial mit Proberaum- und Jamflair. Das lässt die Band unterm Strich dann doch irgendwie zahnlos wirken, und das ist schade.
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