Belial, Lucifer, Astaroth – das griechische Duo wirft mit einschlägigen Worten und Begriffen um sich, wie wir mit dem Wort Eurokrise. Aber wo ist der Unterschied? Tas Danazoglou (Vocals, Drums, Bass) und Stamos K. (Gitarren) kauft man alles ab. Bedingungslos. Ich kaufe quasi aus des Teufels Hand, und das auch noch gerne. Dazu führt im Wesentlichen deren Debütwerk “Galloping Blasphemy“, das sich nicht ausschließlich auf erwartbaren Black/Thrash-Metal stützt, sondern sogar recht großteilig auch andere Sparten bedient. Alles im klassischen Sinne, alles authentisch. Dass SATAN’S WRATH sich musikalisch an modernen Elementen bedient haben, ist in etwa so unwahrscheinlich wie die Vermutung, dass die Texte aus der Bibel stammen.
Doch was macht diese Platte nun so gut, wo doch ähnlich geartete Bands wie DESASTER, SATHANAS oder DESTRÖYER 666 ihren Zenit irgendwie schon hinter sich haben? Eigentlich ist es die Kombination aus glaubwürdigem Rohmaterial und der anderen Seite der Südeuropäer – der mystischen, okkulten Seite. Schließlich befinden sich auf “Galloping Blasphemy“ effektiv lediglich drei Stücke, die ohne Einwände dem angeschwärzten Gedresche zuzuordnen sind. Das wären “Between Belial And Satan“, “Death Possessed“ und “Slaves Of The Inverted Cross“. Alle anderen Nummern verfügen über eine hörbar rockige Schlagseite, die mich unweigerlich an die Anfänge in Richtung VENOM oder, wenn man gar noch mehr ins Essentielle gehen möchte, an BLACK SABBATH erinnern.
Dass Tas Danazoglou dann auch noch positiv röhrt wie ein sich schmerzhaft erbrechender Elch, verleiht dem Ganzen eine bizarre Note, die besten auf den thematischen Hintergrund der Platte aufgestempelt zu sein scheint. Dies kommt besonders gut bei den längeren Rock-Stücken herüber, die mit ihren exzentrischen Soli und Melodie-Parts manchmal sogar ein bisschen an traditionellen Doom Metal erinnern, auch wenn die zähe Never-Ending-Story hier nicht durch instrumentale Monotonie, sondern durch ausufernde, aber abwechslungsreiche Saitenkünste zustande kommt. Somit machen SATAN’S WRATH einen wenig überraschenden, aber guten Job, sowohl bei den gediegeneren Stücken als auch bei den ordentlich fegenden Thrash-Nummern.
Jüngst für einen schmalen Taler einfach so mitbestellt. Für die Aufmachung gehört man allein schon erschossen (von wegen Digi). Mehrfach aufklappbares Pappdingens in dem ein Pappschuber liegt. Ebenso wie Digi-Sleeves zerkratzen die Dinger auf Dauer die CD´s.
An der Saitenfraktion gibt es wenig zu meckern, nette Mischung aus Speed-, Thrash-, Black- & etwas klassischen Metal, viele fetzige Solos. Knackpunkt an der Sache sind die Drums (welche vom Sänger verdroschen werden). Erstens sind diese zu laut und dann noch so minderbemittelt simpel gespielt, dass man sich schon schämen müsste. Das komische an der Sache, wenn man den Knüppel aus dem Sack holt, klingt die Kiste ganz angenehm.
Etwas schade um des Gitarristen sein Potenzial.