Satan's Wrath - Aeons Of Satan's Reign

Review

Oh Oh, Satan ist wieder zornig und mit „Aeons of Satan’s Reign“ liefern SATAN’S WRATH den passenden Soundtrack dazu. Schon das letzte Werk ließ mich leicht geplättet aber anerkennend nickend zurück, von der Fortsetzung versprach ich mir eine deutliche Steigerung. Teilweise kann ich diese sogar bestätigen, denn auf der neuen Platte von der Bande rund um Tas Danazoglou geht es deutlich atmosphärischer zu als auf dem Debüt. Die spröde Produktion wurde erhalten, musikalisches Können wird weiterhin in Form von Variabilität ohne Verlust von Härte demonstriert, trotzdem haben SATAN’S WRATH diesmal deutlich mehr aufbauende Höhepunkte geschaffen. Das ehemalige Duo wurde aufgestockt und ist zu einem Quintett angewachsen, bei dem jeder Musiker lediglich ein Instrument bedienen muss.

Grandios ist weiterhin der Gesang von Tas („Lives of the Necromancers“ ist gesanglich nicht besser umzusetzen!), glaubwürdig irgendwo zwischen alten VENOM oder DESASTER und unverbesserlich passend zum Sound und Inhalt von SATAN’S WRATH. Die Anlehnung an Genregrößen ist noch immer da und auch der eindeutige persönliche Schliff fehlt mir weiterhin. Es wurde aber genau wie beim Debüt derart gekonnt und charmant umgesetzt, dass man dies kaum als Nachteil ankreiden kann. Musikalisch zeigt sich die Band weniger effektheischend, setzt häufig auf mittleres Tempo in Kombination mit mystischer Atmosphäre, lässt die Riffs deutlich mehr atmen und setzt kreative Frickelei nur dann ein, wenn sie sich auch lohnt. „Archfiend“ zeigt sich maximal traditionell und fräst mit mässiger Geschwindigkeit das solide Riff in das Hirn des Hörers, um den Song in der Abfahrt mit Spielereien zu krönen. In diesem Fall optimale Ressourcenverwertung sozusagen und somit ein Topsong. Gleiches gilt für „Satan’s Blood, Lucifer’s Fire“, ohne aufbrausendes Tempo wird hier nachdrücklich Druck aufgebaut und mit Solis vom Feinsten beeindruckt. Natürlich gibt es auch noch Futter für Geschwindigkeitsfreaks, das fiebrige Riff in „All Of Us Witches“ trällert den Hörer ins Delirium, unterbrochen wird die flirrende Panik dann von einigen drückenden Moshparts. Auch hier können SATAN’S WRATH ordentlich punkten.

Tas und Stamos dürften durch die Verstärkung etwas entspannter sein und genau dieser Druck, den ich auf dem Erstwerk unterschwellig zu hören meinte, ist verschwunden. SATAN’S WRATH glänzen auch auf dem Zweitwerk nicht durch Revolutionsversuche, beherrschen die präsentierten Spielarten aber nahezu perfekt. Das Songwriting ist weniger fruchtlos ausschweifend und es gibt deutlich mehr packende Riffs als auf „Galloping Blashpemy“. Das zweite Album hat also nicht enttäuscht, auch wenn nicht alle Erwartungen erfüllt wurden. Spannend wird die Umsetzung auf der Bühne, sicherlich darf hier auch einiges an Brimborium erwartet werden.

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31.10.2013

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