Dass ich das noch erleben darf! Exakt ein Vierteljahrhundert nachdem Harry Conklin (JAG PANZER, TITAN FORCE) und SATAN’S HOST das Kultalbum “Metal From Hell” veröffentlichten, um kurz darauf getrennte Wege zu gehen, ist der US Power Metal-Vorzeige-Sänger also tatsächlich in den Schoß der Formation aus Colorado zurück gekehrt und nachdem die Band auf dem Keep It True Festival im vergangenen Jahr bereits eine mehr als anständige Bühnen-Reunion feiern konnten, veröffentlichen SATAN’S HOST nun ihr neues Album “By The Hands Of The Devil”. Und dass die Band und Conklin in den vergangenen 25 Jahren musikalisch völlig verschiedene Wege beschritten haben, spiegelt sich in diesem Werk deutlich wider.
Denn während Conklin bei JAG PANZER und TITAN FORCE dem lupenreinen US Power Metal frönte, kredenzten SATAN’S HOST eine düstere, aber wenig spektakuläre oder qualitativ herausragende Melange aus Black und Death Metal, dümpelten jedoch weitestgehend erfolglos im absoluten Underground umher. Und diese geradezu gegensätzlichen Entwicklungen treffen auf “By The Hands Of The Devil” aufeinander und verschmelzen zu einem obskuren musikalischen Konstrukt, mit dem sich die Ohren auch nach mehreren Durchläufen nicht so recht anfreunden wollen. Instrumental verfolgt die Band den in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Pfad nämlich konsequent, das heißt: Geboten wird ziemlich durchschnittlicher, gleichförmiger Death Metal mit ein paar Black Metal-Anleihen, überwiegend im Mid- und Uptempo angesiedelt, leicht verdaulich, wenig aufregend. Statt den bei dieser Musik zu erwartenden Growls allerdings gesellt sich Conklins glockenklarer, markanter Power Metal-Gesang zu den dunklen, brutalen Klängen.
Und sowohl der starke Kontrast der Genres, die hier auf einen Haufen geworfen werden, als auch der qualitative zwischen Conklin und dem Rest der Band macht “By The Hands Of The Devil” zu einem Album, das zwar überaus interessant, innovativ und eigenständig, jedoch leider einfach nicht herausragend gut ist. Stattdessen plätschern die Titel meist ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin, ein paar eingängige Melodien lassen zwar aufhorchen und zumindest Conklins Vocals sorgen für mindestens zwei Punkte Aufschwung, mehr ist aber leider nicht drin.
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