Satan - Life Sentence

Review

Auch wenn diese Formation im Laufe der letzten 34 Jahre mehr als nur sparsam mit Veröffentlichungen umgegangen ist und man daher selbst unter Berücksichtigung der kurzfristigen Umbenennungen und „Neustarts“ als BLIND FURY beziehungsweise PARIAH nicht einmal in den zweistelligen Bereich kommt, haben sich die aus Newcastle stammenden SATAN alleine durch ihres frühes Schaffen Kult-Status erspielen können. Nicht zuletzt durch ihr Debütalbum „Court In The Act“ spricht man in einschlägigen Kreisen sowie unter NWOBHM-Connaisseur von einer Legende, wenn von dieser Formation die Rede ist.

Man könnte hier über Ungerechtigkeiten im Business ebenso elendslange philosophieren wie über die Frage, ob es denn wirklich sinnvoll war, die Formation umzubenennen, als etwaige Veränderungen anstanden, doch all das ist aktuell kein Thema mehr, denn die als einmaliges Ereignis anlässlich des „Wacken Open Air“ im Jahr 2004 geplante Reunion-Show hatte schwerwiegende Folgen. Danach tat sich zwar zunächst erneut nicht viel, doch die Besetzung des Debüts hat sich vor mittlerweile zwei Jahren endgültig wieder zusammengetan, um zunächst erneut einige umjubelte Festival-Shows zu absolvieren und danach auch, um sich endlich an ein neues Album heranzuwagen.

Der besagte Dreher nähert sich nun endlich und wahrhaftig seiner Veröffentlichung und alle Fans, die sich von der Besetzung Brian Ross (Gesang), Russ Tippins (Gitarre), Sean Taylor (Drums), Graeme English (Bass) und Steve Ramsey (Gitarre) eine ähnliche „Wundertüte“ erwarten, wie es das Debütalbum einst gewesen ist, dürfen schon einmal die Läden stürmen (oder eben den Mailorder ihrer Wahl per Mausklick kontaktieren), denn enttäuscht wird von „Life Sentence“ garantiert niemand sein!

Schon das Cover macht deutlich, dass es in Richtung der „alten Schule“ gehen wird und sobald die Herrschaften tatsächlich loslegen, gibt es für diese Fraktion ohnehin kein Halten mehr. Zwar hat man soundtechnisch durchaus den technischen Standard der Moderne berücksichtigt und wohl bewusst jeglichen „Retro“-Aspekt außen vor gelassen, die tief in der NWOBHM verwurzelten Kompositionen klingen aber dennoch alles andere als zeitgeistig inspiriert. Der Einstieg „Time To Die“ ist schlau gewählt, lässt er doch zunächst die beiden Klampfen in edler Twin-Harmonie ertönen, ehe uns Mr. Ross die Leviten, ähem, singt und die Zuhörerschaft in einen kollektiven NWOBHM-Rausch versetzt, der bis hin zum ungemein melodisch vorgetragenen, eher an BLIND FURY erinnernden „Another Universe“ nicht enden will. Doch nicht nur die musikalische Klasse überzeugt, man merkt der Truppe auch ihre immense Leidenschaft zu jeder Sekunde an.

Nicht wenige Zeitgenossen dürften – durchaus berechtigt – dem Thema „Reunion“ solcher Acts kritisch gegenüberstehen, doch das alles ist hier haltlos, wie auch die Behauptung, dass sich SATAN aus „kommerziellen“ Gründen zusammengetan hätten, muss ganz deutlich als völliger Schwachsinn bezeichnet werden. Nuff said – All Hail SATAN!

27.04.2013
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