Früher nannte man das dritte Album einer Band das ‘make-it-or-break-it’-Album. Das gilt für SATAN nicht wirklich, haben sie doch mit “Court In The Act” 1983 eine Perle der NWoBHM abgeliefert, die zudem als unsterblicher Klassiker gilt. Und trotzdem ist “Cruel Magic” so etwas wie eben jener Albumtyp, immerhin ist es das dritte Werk nach der Reunion, die mit den beiden Vorgängern sehr gute Alben vorweisen kann. Was ist also mit “Cruel Magic”? Hail of fail?
Alles beim Alten?
Wesentlich schwächer als seine beiden Brüder ist “Cruel Magic” natürlich nicht ausgefallen. Der Einstieg in das Album wir einem leicht gemacht, da der Opener “Into The Mouth Of Eternity” einen sehr typischen SATAN-Song darstellt. Alles beim Alten, sozusagen. Große Experimente werden dem Hörer auf “Cruel Magic” nicht geboten, dafür aber Songs, die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wurden. Auf gewohnt hohem Niveau, versteht sich. Deshalb kann man theoretisch auch das Review an dieser Stelle beenden, denn SATAN liefern genau das, was die Fans hören wollen. Ungeschönter Metal, der auch live hervorragend funktionieren dürfte, wie Songs wie die im Vorfeld veröffentlichte, flotte Single “The Doomsday Clock” beweisen. Daneben stehen Stücke wie “Ophidian”, das von der Atmosphäre etwa in Richtung JUDAS PRIESTs “The Ripper” tendiert und eines der Highlights der Scheibe ist. Aber auch das abschließende “Mortality” ist eines der besten Stücke des Albums. Der schleppende Rhythmus und der hypnotische Gesang von Brian Ross geben dem Stück eine ganz eigene Atmosphäre. Auch “Legions Hellbound” ist ebenfalls eine großartige Nummer, die sich hinter den beiden Brüdern nicht verstecken braucht. Der Rest pendelt sich irgendwo dazwischen ein, ohne qualitativ nachzulassen.
Kleine Kritikpunkte müssen sein…
Aber auch der neue SATAN Output kommt nicht ohne kleinere Kritikpunkte aus. Zum Einen wäre da der Sound, der wunderbar in das Bild der NWoBHM Band passt, und in seinen besten Momenten an die ganz frühen IRON MAIDEN erinnert. Andererseits ist aber genau dieser Sound an einigen Stellen der Schwachpunkt der Scheibe. Wenn hier und da bspw. Soli zu sehr in den Hintergrund gemischt sind, klingt das eher nach einer guten Demoproduktion, als nach einem offiziellen Release. Der zweite Kritikpunkt geht an die Band selbst, denn mache der Songs gehen weniger gut ins Ohr, als es auf den beiden Vorgängern der Fall war. Dies könnte man als Schwäche interpretieren.
SATAN stark wie immer.
Unter dem Strich fahren SATAN auf “Cruel Magic” abermals groß auf. Man kann die genannten Kritikpunkte ignorieren, dann bekommt man die NWoBHM Vollbedienung. Brian Ross und seine Jungs haben also erneut eine starke Scheibe veröffentlicht, die sich die Zielgruppe (der meine Kritikpunkte eh egal sind) ohne zu zögern zulegen sollte. Im Fall von SATAN und bezogen auf “Cruel Magic” heißt es also all hail SATAN.
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