Mit ihrer harschen und nicht unbedingt eingängigen Melange aus melodischem Death und rüdem Thrash Metal konnten diese Polen auf ihrem ersten Langeisen „The Cult Of Vermin“ zwar nur bedingt überzeugen, doch durch ein feines Detail gelang es den Burschen diese Scheibe sehr wohl faszinierend zu gestalten. Die Truppe wusste nämlich durch das gewiefte Einstreuen von orientalischen Einflüssen ihre Musik nicht nur originell, sondern geradezu betörend klingen zu lassen.
Seit jenen Tagen musste zwar zunächst der Posten am Schlagzeug umbesetzt werden, doch offenbar scheint erneut Friede eingekehrt und das Line-Up abermals stabil zu sein. Für die Aufnahmen von „Antireligion“ verschanzte sich die Band im heimatlichen „Hertz Studio“ um sich den entsprechenden Sound verabreichen zu lassen und darüber hinaus konnte man einige namhafte Vertreter der polnischen Szene von Bands wie DECAPITATED oder VIRGIN SNATCH für Gastbeiträge gewinnen.
Das ist natürlich marketingtechnisch überaus gut verwertbar und kommt auch gut aus den Boxen, aber SARATAN (der Bandname stammt übrigens aus dem arabischen Sprachraum und bedeutet „Krebs“) wissen auch ohne fremde Hilfe mit ihren Klängen zu gefallen. Die offensichtliche Vorliebe für Klänge aus dem orientalischen Raum übt erneut eine unvergleichliche Faszination auf den Zuhörer aus und wirkt überaus homogen im Verbund mit der heftigen Vorgangsweise der Truppe rund um Gebrüder Jarek (Gesang, Bass) und Wiktor (Schlagzeug) Niemiec.
Zwar lassen die Riffs nach wie vor an einige bekannte Größen der Szene denken, die Burschen wissen aber dennoch eine eigene Note zu versprühen, nicht zuletzt durch die bereits erwähnten „Fremdeinflüsse“, aber auch weil ihr Death / Thrash-Konglomerat nunmehr einfach zündender wirkt, wobei vor allem in den Instrumentalpassagen diesmal viel detailverliebter agiert wird und diese wesentlich besser zur Geltung kommen als zuvor.
Da die Jungs in der Frühzeit ihrer Karriere sogar ihren Bandnamen in arabischer Sprache als Logo geführt haben und besagte Einsprengsel von SARATAN mittlerweile im Sinne von Wiederholungstätern verwendet werden, kann man hier wohl fast schon von einer Art Image sprechen, dass sich die Polen verabreicht haben.
„Antireligion“ ist in Summe ein überaus interessantes Stück metallischer Schaffenskunst, das für Fans von SLAYER genauso zu empfehlen ist, wie für Verehrer von NILE und selbstredend auch für alle, die sich irgendwo dazwischen wohlfühlen.
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