Sarah Jezebel Deva - Malediction

Review

Jedem, der sich auch nur am Rand mit CRADLE OF FILTH beschäftigt hat, ist der Name SARAH JEZEBEL DEVA ein Begriff. Die Sängerin ist seit 1996 auf jedem Album der englischen Düster-Metaller zu hören. Zumeist für den Background angestellt, veröffentlicht die Engländerin nun mit “Malediction” eine neue Digital-Only EP.

Die drei auf der EP enthaltenen Songs decken gut das Spektrum ab, in welchem sich SARAH JEZEBEL DEVA gemeinhin bewegt. Dazu hat sich die gute Dame für zwei Tracks Verstärkung in Form von Dani Filth (war irgendwie logisch) und Björn Strid (SOILWORK) ins Studio geholt. Strid hat mit Frau Deva die Nummer “Lies Define Us” eingesungen, welche ein gefälliger Gothic-Metal-Track ist, der von den Stimmen lebt. Leider wird hier völlig an Überraschungen oder ungewohnten Arrangements gespart. Das tut dem Song, bei dem beide Sänger einen guten Job machen, nicht gut und bietet dem Hörer nicht wirklich was. Von der Art her schon hundertfach gehört. Auch “When It Catches Up With You” geht in die Richtung und kann in der Strophe durch eine gelungene Atmosphäre punkten. Der Song fängt vielversprechend an, ebbt dann aber zum Refrain hin mächtig ab. Gothic-Durchschnittsware und somit der schwächste Track der EP. Ganz anders tönt da schon das im Duett mit Dani Filth vorgetragene “This Is My Curse”. Hier merkt man, dass sich die beiden Sänger in und auswendig kennen und genau wissen, wie der andere tickt. Ich bin zwar ziemlich sicher, dass Herr Filth auch kompositorisch hier seine Finger im Spiel hatte, aber wenn die Qualität stimmt, geht das ja in Ordnung. “This Is My Curse” kann man also auch als CRADLE OF FILTH-Song mit vertauschten Rollen sehen. Die Protagonistin ist SARAH JEZEBEL DEVA und Dani Filth beschränkt sich auf die Rolle im Hintergrund. Was den Song aber verglichen mit den ersten beiden bereichert, ist die gruselige Atmosphäre, die ihm zu Grunde liegt. Ganz in der Tradition der englischen Düster-Metaller. Sehr gelungenes Stück, das kompositorisch die beiden anderen Songs locker aussticht.

Die Musik auf “Malediction” geht durchaus in Ordnung, vom Hocker haut sie aber auch niemanden. Ich schätze, dass das hier nur für hartgesottene Fans (zumal Digital-Only) gedacht ist. Über die stimmlichen Qualitäten von SARAH JEZEBEL DEVA brauchen wir nicht reden, aber so ganz ausgereift klingt das in zwei von drei Fällen nicht und ich würde gerne ein komplettes neues Album hören.

18.07.2012

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