Eins vorweg: Ich habe mich echt auf die Platte gefreut, denn das Cover und der Titel machen – zumindest mir – Lust auf mehr. Aber: Wenn man schon Metalcore mit deutschen Texten machen will – wo ja nichts gegen spricht, man siehe NARZISS -, dann sollte man sich vorher wenigstens vergewissern, ob man auch deutsche Texte schreiben kann, denn sowas kann ganz schnell albern klingen (und tut es hier auch). Nicht nur, dass die Texte zu oft nach „Reim dich, oder ich fress‘ dich“ klingen („Ich bin hier gefangen / Die Schlüssel warf ich fort / Du kannst hier hergelangen / Nur du kennst diesen Ort“), auch inhaltlich ist das nur zu oft einfach pseudogekonnt und pseudointelligent.
Aber gut, wir wollen ja die Musik beurteilen, nicht nur die Texte. Das Problem dabei ist aber, dass auch die Musik eigentlich gar nichts kann. Zu 90 Prozent der Spielzeit wird nur auf Singlenote-Riffs herumgeritten, es gibt wenige Klimata und kein Song bleibt im Ohr hängen. Auch die beiden Sänger Andreas Hermann und Robert Kunz (auch Gitarre) können nicht wirklich begeistern, die Shouts klingen grausig und mit viel Mühe herausgepresst ohne in irgendeiner Form böse zu sein, und der Klargesang wäre ein Lichtblick, würden nicht nur schon tausendmal gehörte und nach seltsamem Pathos stinkende Melodien zum Besten gegeben.
Sorry Leute, aber da müsst ihr nochmal üben. Ich gebe einen Gnadenpunkt für das Cover und den Titel, die beide Lust auf mehr machen und für den Klargesang, der was könnte, wenn er wollte.
Gute, wenn auch nicht Überragende Platte (die Neue scheint noch beser zu werden). Dieses Review kann so eigentlich nicht stehen bleiben. So schlecht ist es nicht, wenn ich sehe was hier manchmal abgefeiert wird. grenzt beihnaean Rufmord.