Sapata - Satanibator
Eckart Maronde
Es ist schon einigermaßen erstaunlich, wie viele gute Bands Finnland zu bieten hat, von denen man bisher noch nichts gehört hat und die von jetzt auf gleich so komplett durchstarten: Das Doom-Metal/Rock-Quartett SAPATA aus Tampere ist so ein Fall. Eine Band, die im Windschatten von AVATARIUM und JESS AND THE ANCIENT ONES agiert, CANDLEMASS zu ihren Einflüssen zählen dürfte und eine aufregend gute Sängerin an vorderster Mikrofront stehen hat. Ihr Debütalbum „Satanibator“ wird vielleicht keinen Originalitätspreis einheimsen, aber wer über „Sex Magic“ singt, macht auch nicht viel verkehrt.
„Satanibator“ gewinnt vielleicht keinen Originalitätspreis, enthält aber „Sex Magic“ …
Dabei dürften Zweifler zunächst die Nase rümpfen: Die orientalischen Einflüsse des Openers „Gobi“ kommen zunächst etwas gewollt daher (SLAYER standen zudem Pate), und in der Machart ähnelt die Musik jener der genannten Vorbilder. Spätestens wenn Sängerin Saara Šamane aber richtig loslegt, werden diese Zweifel vom Tisch gefegt: Die Frau kann singen, und zwar offensiv und mit Seele und Charakter.
Und die Band hat deutlich mehr zu bieten als stereotype Kopien altbekannter Riffs und Melodien. „Satanibator“ enthält Hits. Ob das jetzt der genannte „Gobi“, „Ararat“ oder „Sex Magic“ ist, die Songs haben tolle Hooks und Melodien. „Death Depression Life“ wiederum klingt wie eine tiefe Verneigung vor CANDLEMASS, nur eben mit weiblichem Gesang. Die mit einem punkigen Rhythmus unterlegte Uptempo-Nummer „Full Power“ fällt da schon ein wenig aus dem Rahmen – wenngleich dieser Energieschub zum Ende des Albums gut tut.
… und tolle Hooks und Melodien
Einziger Kritikpunkt: Die Akustikgitarren beim ansonsten tollen Song „Ararat“ hätten noch etwas vielseitiger gespielt werden dürfen. Aber letztlich muss gar nicht viel gemeckert werden, denn „Satanibator“ ist eine runde, gute und gut produzierte Platte. Und SAPATA eine Band, die man im Auge behalten sollte. Hoffentlich kommt da noch viel mehr als dieses unverhoffte, aber ziemlich gute Debütalbum.
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