Sanhedrin - A Funeral for the World

Review

Galerie mit 11 Bildern: Sanhedrin - Keep It True XXIII

„Are you a true believer?“ Mit dieser Textzeile eröffnet Sängerin und Bassistin Erica Stoltz das Debüt-Album von SANHEDRIN aus Brooklyn. Vor knapp vier Jahren fand die Band zusammen, als Erica zu Drummer Nathan Honor und Gitarrist Jeremy Sosville stieß. Eine erste Demo wurde 2015 aufgenommen, fand außerhalb des Ostküsten-Untergrunds aber nur wenig Beachtung. Dies änderte sich im Laufe des Jahres 2017, als SANHEDRIN vermehrt auf Tour gingen und mit „A Funeral for the World“ ihr erstes Album in Eigenregie veröffentlichten. Im September erschien der Langspieler digital und auf CD, jetzt schließt sich eine Vinyl-Version bei Cruz Del Sur Music an.

SANHEDRIN liefern ein gelungenes Debüt ab

Musikalisch bewegen sich SANHEDRIN auf der guten Seite der Macht. Traditioneller Heavy Metal mit weiblichen Vocals und rockigen Melodien kracht aus den Boxen. Eine dezente Prise Ostküsten-Thrash und ein Schuss Speed Metal lassen die Band angenehm ruppig klingen. Deswegen und nicht nur wegen der weiblichen Vocals liegt ein Vergleich mit den schwedischen NIGHT VIPER nah.

Aber natürlich sind hier auch Einflüsse männlich geführter Bands hörbar und durchaus vielfältig vorhanden. Klassisch rockiger Metal bildet die Grundlage, auf der sich die Musik bewegt. Mal wird es aber auch doomig und episch wie bei „Collateral Damage“, mal wird ein Midtempo-Stampfer wie „Massive Deciever“ rausgehauen. Für Vergleiche in die altvordere Zeit des Heavy Metal zurück zu greifen, wäre mühselig. Denn neben OMEN und OVERKILL bieten sich eher neuere Bands wie ENFORCER und VISIGOTH als Vergleich an, da es SANHEDRIN ebenso gelingt traditionellem Metal-Sound einen frischen Anstrich zu verpassen.

Sanhedrin 2018

SANHEDRIN zelebrieren „A Funeral for the World“

Dazu passt auch die solide und natürlich klingende Produktion, welche die Gitarrenarbeit in den Vordergrund stellt. Diese kann sich sehen lassen: Neben melodischen Riffs und verspielten Leads kann Jeremy Soswell auch ziemlich gut knackige Soli abfeuern. Manchmal verlieren sich die Songs jedoch etwas zwischen all den guten einzelnen Ideen und verlieren dadurch ein Stück weit an eigenständiger Kontur. Das wäre dann aber auch das Haar in einer ansonsten schmackhaften Suppe.

„A Funeral for the World“ bietet Leidenschaft und Emotionen

Lange Rede, kurzer Sinn: „A Funeral for the World“ ist ein Album für all jene, welche die eingangs gestellte Frage in Bezug auf Heavy Metal jederzeit und selbst mit fünfzehn Bier intus noch wie aus der Pistole geschossen mit „Ja“ beantworten würden. Dass das Album aber auch für andere Menschen funktioniert, ist der hörbar großen Leidenschaft und den teils sehr emotionalen Lyrics zu verdanken. Neben dem musikalischen Können sind es diese Punkte, die SANHEDRIN über das Mittelmaß heben und „A Funeral for the World“ zu einer sehr guten Platte werden lassen. Reinhören lohnt sich.

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11.05.2018

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Sanhedrin auf Tour

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