Sanguis - Infernum Infinitum

Review

Irgendwie habe ich die ganze Zeit nur ein einziges Wort im Kopf, wenn ich das Zweitwerk der österreichischen Schwarzheimer von SANGUIS höre: Schade! Schade, weil ich selten eine Band erlebt habe, die sich zwischen Erstling und Zweitling so dermaßen wenig weiterentwickelt hat.
Das Debüt „Chaosgate Guardians“ war (und ist immer noch) ein richtig gutes Stück Black Metal in seiner ursprünglicheren Form. Dies ist aber noch lange kein Grund, dass der Nachfolger im Prinzip hundertprozentig genauso klingen muss. Das heißt im Klartext, dass Fans von DARK FUNERAL, alten SATYRICON, alten DIMMU BORGIR oder sogar DISSECTION auch hier nichts falsch machen können. Es klirrt und fröstelt an allen Ecken und Enden, Keyboards darf man immer noch vergeblich suchen, und der Wechsel aus Kreischvocals und ab und an vorkommenden Death Grunts ist ebenfalls geblieben. Die Gitarrenparts ähneln sich erneut sehr oft, was wohl der gewichtigste Grund für die Ähnlichkeit dieser beiden Platten ist. Das große Problem von „Infernum Infinitum“ ist jedoch, dass die Melodien des Vorgängers bei weitem stärker ausgefallen waren. Oder vielleicht waren sie auch einfach nur präsenter. Auf diesem Rundling findet man sie nämlich meistens hinter einem rohen Produktionsvorhang aus scheppernden Drums und old-schooliger Rhythmusgitarrenarbeit versteckt.
Mancher mag jetzt einwenden, dass sich jede Platte von BOLT THROWER oder VADER auch gleich anhört. Da gibt es nur einen klitzekleinen Unterschied, Leute! Diese Bands haben in ihrem Genre Maßstäbe gesetzt und gelten als wichtige Einflüsse. Davon sind SANGUIS auf „Infernum Infinitum“ doch ein gutes Stück entfernt.

09.09.2004
Exit mobile version