„Purging The Past“ ist das zweite Album der Iren SANDSTONE, die sich damit auf einem international absolut konkurrenzfähigen Niveau präsentieren. Mit beschaulichen Folk-Klängen haben die Brüder Stevie (Gitarre) und David McLaughlin (Bass) und ihre beiden Mitstreiter Sean McBay (Gesang, Gitarre) und Paddy Flemming (Schlagzeug) nichts am Hut. Stattdessen wird hier kräftig gerockt und ein satter Mix aus modernem Power-Metal und NWoBHM-Sounds mit einer dezenten Prise Prog gewürzt und zu einem äußerst bekömmlichen Gesamtsound verrührt.
Echte Innovationen sucht man zwar vergeblich, aber wenn in der Ballade „Y“ eine dezente QUEEN-Schlagseite winkt oder man in „The Road To Guantanamo“ einen politischen Text mit recht harschem und aggressivem Riffing kombiniert, kann man sich über einen Mangel an Abwechslung wirklich nicht beschweren. Als soundtechnische Vorbilder müssen überwiegend IRON MAIDEN, aber auch QUEENSRŸCHE herhalten. Der starke Gesang erinnert immer wieder an Axl Rose, wirkt aber nicht ganz so nölig und beweist genügend Eigenständigkeit, um das hohe Gesamtniveau von SANDSTONE eindrucksvoll zu untermauern.
Insgesamt kann dieses Album also überzeugen und wird garantiert auch hierzulande viele Power-Metal-Fans begeistern. Über die volle Album-Distanz hat man manchmal den Eindruck, dass SANDSTONE beim Songwriting eine Spur zu sehr auf Nummer Sicher gehen und dadurch zu viele offensichtliche Harmonien und Melodieführungen bedienen. Ein echter Überhit, der aus dem restlichen Material heraussticht, fehlt dadurch noch. Das ist aber ein Meckern auf hohem Niveau, denn sowohl spiel- als auch produktionstechnisch gibt es nichts an diesem Silberling auszusetzen, der auch bei wiederholtem Hören noch Spaß macht.
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