Sandokhan / Krupskaya - Split

Review

Vom noch recht jungen Label 7DegreesRecords erreicht mich die aktuelle Split-EP von den Grindern SANDOKHAN und KRUPSKAYA. Besonderheit ist, dass es sich hierbei um eine Schallplatte handelt, denn das vom KEITZER-Bassisten ins Leben gerufene DIY-Label veröffentlicht ausschließlich auf Vinyl. Also bemühe ich meinen alten Plattenspieler, der schon länger nicht mehr in Betrieb war, und lege Seite A der Platte auf.

SANDOKHAN ballern gleich schön drauf los, halten in bester Grind-Manier regelrechte Krach-Orgien ab, Blastbeat und tiefe Growls geben hier den Ton an, das ist bereits nach wenigen Sekunden klar. Die kurzen Songs, die oft nicht einmal die Minutenmarke knacken, kommen – mit dem Medium Schallplatte im Einklang – schön old schoolig daher und treiben immer nach vorne. Nur ganz selten wird das Tempo etwas zurückgeschraubt, die meisten Tracks sind echte Highspeed-Nummern, die mit ihrer Aggressivität zum Moshen animieren. Auf moderne Elemente wie die im Deathcore-Sektor oftmals überstrapazierten Breakdowns wird ganz bewusst verzichtet. Und dennoch findet man in dem vermeintlichen Soundchaos immer wieder kleine Melodieansätze vor. Spektakulär ist diese Mischung bestimmt nicht, aber zumindest wissen SANDOKHAN ganz genau, was sie wollen, nämlich bodenständigen, kompromisslosen Old School Grind spielen, und das gelingt ihnen auch ganz gut. Lediglich das Gegrunze ist viel zu eintönig, das fällt mir selbst bei einer Spieldauer von nur sieben Minuten schon auf.

KRUPSKAYA aus England haben Seite B für sich gepachtet und gehen die Sache etwas ruhiger an, indem sie sich die Zeit für ein sinistres Intro nehmen. Auch der erste echte Song „Veiled Behind The Indignation Of Bacteria“ ist im Vergleich zu ihren Labelkollegen deutlich langsamer und athmosphärischer gehalten. Zwar zeigen KRUPSKAYA ebenso, dass sie eine Vorliebe für ultraschnelle Blast-Passagen haben, jedoch gibt es bei den elf Songs auch immer wieder langsame Parts mit dissonanten Melodien zu hören. Auch was den Gesang betrifft, sind die Jungs etwas vielseitiger, die obligatorischen tiefen Growls werden nämlich immer wieder von hohem Gekeife abgelöst. KRUPSKAYA sind insgesamt aber nicht nur abwechslungsreicher, sondern auch deutlich eingängiger, denn es wird viel mehr Wert auf Melodien gelegt, zudem scheuen sich die Briten auch nicht, ab und zu mal unverzerrten Gitarren freien Lauf zu lassen.

Unterm Strich ist diese Split-EP sehr gut gelungen, während SANDOKHAN mehr den chaotisch-hektischen Grind-Zweig vertritt, legen KRUPSKAYA mehr Wert auf düstere Athmosphäre. Bei dem durchaus fairen Preis von 8€ kann der geneigte Grindcore-Fan hier blind zugreifen.

24.02.2011

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