An Samsas Traum haben sich die Geister ja schon immer geschieden. Und daran wird auch die aktuelle Veröffentlichung höchstwahrscheinlich nichts ändern. Die erst als schnöde Single geplante CD beinhaltet in der Limited Edition, neben drei Versionen des Titeltracks, drei Akustik Versionen bereits bekannter Songs sowie ebenfalls drei neue, unveröffentlichte Stücke. Dazu gesellt sich noch die Sektion Weena Morloch (eine Art „Best Of“ von Kaschtes Nebenprojekt) und eine zweite CD, die ein Best of Samsas Traum darstellen soll. Das alles ist Samsas Traum typisch in einem wunderschön gestalteten Digipak verpackt. Soweit die Fakten. Hört sich ja alles ganz nett an. Doch leider, leider ist nicht alles Gold was glänzt. Beginnen wir mit der Single „Endstation Eden“. Die Album Version entpuppt sich als überraschend leichte Kost. Regelrecht Poppig und mit einem sich ins Ohr festsetzenden Refrain ausgestattet zieht der Song recht unspektakulär an mir vorbei. Nicht schlecht, aber zu austauschbar. Der folgende Club Remix ist dann wahrscheinlich der Tiefpunkt der CD. Dieses, mit einfachsten Rhythmen auf tanzbar getrimmte Machwerk wird wohl aufgrund seiner stumpfsinnig, langweiligen Art nicht einmal mehr die Clubgänger ansprechen. Da sind wir doch bessere Remixe gewohnt. Die Klassik Version dagegen verspricht das Highlight zu werden. Mit einer wunderschönen Pianomelodie, dem rechten Gespür für Dramatik und ohne den auf Dauer nervtötenden Refrain handelt es sich hierbei um ein Glanzstück. Wenn das kommende Album in die Richtung geht, braucht man sich keine Sorgen um die Qualität zu machen. Die Akustik Versionen von „Tineoidea“, „Girl“ (war das nicht eigentlich ein Weena Morloch Song?) und „Stromausfall im Herzspital“ sind zwar durch die Bank weg gut gelungen, allerdings bevorzuge ich noch immer die Originale. Die drei unveröffentlichten Songs „Vergiss‘ mich nicht“ (langweilig), „Hände hoch!“ (absolut nervtötend) und „Hier kommt Alex“ (Coverversion der Toten Hosen) sind kaum der Rede wert. Ebenso überflüssig ist in meinen Augen die Weena Morloch Sektion. Interessierte werden die Songs wohl eh schon alle haben und weniger interessierte werden sich auch nach dem Genuss dieser Sektion nicht für Weena Morloch erwärmen können. Ob die zweite CD mit ihrem Best of Samsas Traum nicht ebenfalls recht sinnlos ist sollte jeder für sich entscheiden. Ich sehe nur kaum eine Zielgruppe für diese Veröffentlichung. Fans werden sich kaum für das Best Of sowie die Weena Morloch Sektion interessieren, da sie die Songs eh schon alle haben. Und allzu viele Quereinsteiger in die Welt von Samsas Traum wird es, so denke ich, nicht geben das dieser Aufwand gerechtfertigt wäre. Fans greifen eh zu, wie immer. Alle anderen werden das Teil in der Luft zerreissen, wie immer.
Dieser CD, egal ob normale oder limierte Doppel-CD, kann man eigentlich nur den Stempel Geldmacherei aufdrücken. Eine Best-of von einer relativ jungen Band wie Samsas Traum braucht kein Mensch, Fans haben eh alle Scheiben im Schrank zu stehen. Auf der zweiten CD der limitierten Ausgabe ist auch noch eine weitere EP des völlig überflüssigen Prjekts Weena Morloch. Diesen Krach kann kein gesunder Mensch am Stück durchhören, weil’s einfach totaler Mist ist. Über die restlichen Tracks hüllt man besser den Mantel des Schweigens, da sie ebenfalls einfallslos zusammengeschustert und sinnlos sind. Nur für beinharte Fans und Leute die alles haben müssen.
Sagen wir es so: Die Fans brauchen die CD sowieso nicht und Neueinsteiger, wie ich, werden nach dem Hören dieser Platte sehr enttäuscht sein.
Die schönen Ansätze sind zwar da, doch nichts schafft es hier zu berauschen – weder die Remixe, noch die Stimme, die hier kaum zur Geltung kommt oder die Songs selbst.
Naja, da ich andere, sehr schöne Samsas Traum Songs kenne, denke ich vielleicht braucht die Platte einfach mehr Zeit! Ich werde ich noch ein paar Chancen geben!
Wobei ich allen Leuten, die Kafkas "Verwandlung" schätzen, abrate den Song "Dies Ist Kein Traum" zu hören.
Echt eine pure Beleidigung!