Samsas Traum - 13 Jahre Lang Dagegen - Anti Bis Zum Tod

Review

Hier ist es also, das neue Album von Alexander Kaschtes Band-Projekt SAMSAS TRAUM. Passend zum Titel „13 Jahre lang dagegen – Anti bis zum Tod“ beinhaltet die Scheibe 13 neue Songs, die in drei verschiedenen Versionen zu erhalten sind. Je nach dem, wie viel Geld man ausgeben möchte, erhält man zusätzlich zu der CD noch verschiedene Artworks oder die Chance, mit einem exklusiven Gimmick wie Original-Gitarrensaiten überrascht zu werden. Das Album soll den 13. Geburtstag der Band feiern und Material für einige ausgelassene und laute Geburtstags-Konzerte liefern.

Der Stil hat sich, wie für SAMSAS TRAUM üblich, auch in diesem Album im Vergleich zum Vorgänger verändert, aber diese Veränderung lässt doch immerhin noch dieselbe Band erkennen. Ähnlich wie in „Heiliges Herz“ wird in „13 Jahre lang dagegen“ überwiegend die klassische Metal-Besetzung gewählt, Keyboardsound sind noch seltener geworden als im Vorgänger, also so gut wie nicht mehr vorhanden. Kaschte verwendet hauptsächlich klaren Gesang, legt allerdings Wert darauf, nicht mehr kitschig zu wirken. „13 Jahre lang dagegen“ kann unter keinen Umständen mehr mit Alben wie „Tineoidea“ oder „A.Ura und das Schneckenhaus“ verglichen werden, sondern erstmals mit dem (immer noch breit gefächerten) Begriff „Metal“ klassifiziert werden.

Die Texte sind natürlich auf Deutsch und behandeln in jedem Lied unterschiedliche Themen. Sie sollen nicht künstlerisch, sondern aussagekräftig wirken. Dennoch fehlt meinen Augen genau dieser Ausdruck in den großteils weder künstlerisch noch interpretierbaren Texten. Sie können auf keine Weise als provokativ beschrieben werden, wie es manche Fans tun.
Die Musik ist „normaler“ und klarer einzuordnen, die Texte sind nicht provokativ, sondern fast langweilig.

Das hört sich eigentlich nicht nach SAMSAS TRAUM an. Es wirkt so, als hätte das ganze Album überhaupt kein Ziel, will dem Hörer nichts sagen, sondern plätschert mit immergleichen Gitarrensounds von Anfang bis Ende durch. Sicher, der Kitsch von „A.Ura“ ist völlig verschwunden, aber war es nicht genau das, was die Fans an Kaschte so schätzen? In der Tat hatten diese Alben meiner Meinung nach einen gewissen Zauber, in jedem Fall einen von den Fans bewunderten Ausdruck, der zwar von den Gegnern gehasst wurde, aber dennoch in positiver oder negativer Weise da war. Dieser Ausdruck fehlt hier völlig.

Wer Metal nicht verabscheut, wird auch dieses Album nicht hassen können, aber Fans der früheren Alben von SAMSAS TRAUM werden von dem, was sie mochten, nichts mehr finden. Mit anderen Worten: Kaschte bietet nichts Extremes oder mutig Neues, was die Hörer seiner Musik zu wirklicher Begeisterung oder wirklicher Abscheu bringen könnte: Kein Black-Metal-Album mit Alt-Saxophon, kein märchenähnliches Konzeptalbum mit kitschigen Texten, keine Hörspiel-Episoden mit übertriebenem Menschenhass. Das Album ist nichts Besonderes, nichts Eigenes, weder im guten noch im schlechten Sinne.

Kaschte, der mit seinen früheren Veröffentlichungen immer eine klare Linie zwischen Freunden und Feinden seiner Musik gezogen hat, scheint seine provokative Art in diesem Album aufgegeben zu haben.
„13 Jahre lang dagegen – Anti bis zum Tod“ ist ein viel versprechender Titel, aber der Inhalt hält nichts davon. Kein dagegen, kein Anti, kein Ausdruck, keine Provokation sondern eben trockener, ausdrucksloser Metal.

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06.11.2009

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7 Kommentare zu Samsas Traum - 13 Jahre Lang Dagegen - Anti Bis Zum Tod

  1. Anonymous sagt:

    Wie wäre damit, Veröffentlichungen von Samsas Traum einfach nur ob ihres Inhalts und nicht auch oder gar vordergründig wegen der Person des Musikers zu bewerten? Bei anderen Bands geht das doch auch.

    Im Gegensatz zu den vorherigen Veröffentlichungen liegt diesmal kein lyrisches Gesamtkonzept zugrunde. Das macht die Texte nicht schlechter, beweißt der Autor doch, daß er die deutsche Sprache besser im Griff hat als etwa "Reim Dich oder ich Fress Dich"- Autoren wie etwa Obscurity. Musikalisch ist dies Album stets zu hundert Prozent Samsas Traum; stilistisch nicht mit "Aura" vergleichbar, aber immer aus der Masse herausstechend, wiedererkennbar und gut.

    8/10
  2. twilight photography sagt:

    Ich kann dem Review nur zustimmen und vergebe ausschließlich aufgrund der katastrophalen Musik null Punkte.

  3. doktor von pain sagt:

    Samsas Traum – Auch nach 13 Jahren immer noch ganz großer Müll.

  4. frankenbub sagt:

    Jede drittklassige Knüppelscheibe bekommmt bestnoten und wenn irgendwo Samsas Traum drauf steht wird gemeckert. Scheint eben einfach kul zu sein. Das Album ist nicht so genial wie Heiliges Herz (achja, das wurde hier ja auch zerissen) oder Aura ist aber immernoch 100% ST und schlecht ist es nicht wirklich.

    Lasst es doch einfach bleiben mit Rezensionen bei denen ihr von vornherein schon Probleme mit dem Protagonisten habt. Beim letzten Output der Letzten Instanz wurde ja auch schon mies bewertet nur weil man den neuen Sänger nicht abkann und den guten alten Zeiten hinterher heult.

    7/10
  5. stendahl sagt:

    Ganz grauenhaft. Untalentiert. Aber hartnäckig, diesen Müll immer wieder aufzulegen. Anti?

  6. dragontas sagt:

    Der Autor bringt es auf den Punkt. Sozusagen wurde hier geschrieben was ich immer empfunden habe. Die neuen Alben sind einfach Seelenlos.

  7. thekid sagt:

    Nach all dem anderen Rotz was der Herr Kaschte so rausgebracht hat, war dieses wenigstens noch halbwegs angenehm zu überstehen…wenn da nicht die zusammengeklauten riffs, wo man bei jedem Lied sofort denkt, es irgendwo schon einmal gehört zu haben.

    @SixFeetUnder: Es wird sehr stark auf das Album eingegangen, mal ein wenig besser lesen UND auffassen.

    3/10