Wie stellt ihr euch eine Mischung vor, die aus Retro-, Psychedelic und Progressive Rock besteht und zudem mit Gesang in finnischer Sprache daherkommt? Klingt doch verdammt schräg, oder?
Ist es in der Tat auch, wie SAMMAL unter Beweis stellen, die mit ihrem selbstbetitelten Erstlingswerk auch gleich einmal optisch dafür sorgen, dass sich der Interessent bewusst ist, hier etwas Ungewöhnliches in Händen zu halten. Doch es sind nicht bloß das an darstellende Geometrie erinnernde Covermotiv und die Sprache selbst, durch die sich SAMMAL einen gewissen „Kauz-Bonus“, aber auch hohen Wiedererkennungswert erschaffen konnten, auch ihre durchwegs harmonisch angelegte Musik an sich erweist sich als absolut ungewöhnlich und eigenständig. So lassen uns die Finnen nicht bloß reichlich Zitate der eingangs erwähnten Genres hören, sie verstehen es auch gut daraus in sich stimmige Kompositionen zu kreieren, die auf atmosphärisch dichte Weise umgesetzt wurden und zudem jede Menge an überraschenden Wendungen intus haben.
Zwar lassen sich im Verlauf der Spielzeit sehr wohl auch so manche Inspirationsquellen vernehmen, doch es sind auch diesbezüglich jeweils nur Fragmente die man „entlehnt“, wie beispielsweise die gediegene Darbietung im Stile von PINK FLOYD, Gitarrenharmonien von WISHBONE ASH und THIN LIZZY, oder die anschmiegsame, elegante Vortragsweise von Roine Stolt und THE FLOWER KINGS, die als eine der wenigen „zeitgemäßen“ Referenzen angeführt werden können.
Ein antiquiert anmutender Sound bildet die gesunde Basis, auf der SAMMAL zu einer sanftmütigen, entspannten, aber dennoch die Konzentration des Hörers fordernden „Reise“ einladen und wie es eben bei Reisetätigkeiten nun mal so ist, so klingt auch „Sammal“ ganz und gar nicht nach musikalischem „Alltag“.
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