Erst im vergangenen Jahr veröffentlichten die Prog-/Kraut-Rocker SAMMAL ihr Debütwerk, nun legen die fünf Finnen mit „No. 2“ bereits den zweiten Tonträger vor. Der kommt in Form eines Mini-Albums daher und bietet fünf Stücke mit einer Gesamtspielzeit von knapp 21 Minuten. Stilistisch bewegen sich die Nordlichter dabei in Retro-Gefilden: Serviert werden entrückte (auf Finnisch vorgetragene) Psychedelic-Vocals zu flimmernden Orgel-Lines, warme Low-Gain-Gitarren und knisternde Oldschool-Sounds.
Soviel zum gänzlich wertfreien Teil dieser Betrachtung. Was die konkrete Bewertung angeht, will ich gar nicht lange um den heißen Brei herumreden: SAMMAL klingen so dermaßen langweilig, abgekupfert und austauschbar, dass ich die Veröffentlichung dieser Platte fast schon als Frechheit bezeichnen muss. Klar – der Sound hat cooles Flair und ist authentisch, die Orgel tönt warm und die Songs sind stimmig. Aber rein musikalisch bieten die fünf Tracks nichts, aber mal gar nichts, was nicht schon hunderte Male in dieser Form gemacht wurde oder sonst irgendwie bemerkenswert wäre. „No. 2“ ist von vorne bis hinten Meterware, die mir schon beim ersten Durchlauf aus dem Hals hängt. Gleichzeitig frage ich mich: Wie in aller Welt können die hier beteiligten Musiker eine ernsthafte Befriedigung oder Stolz dafür empfinden, einem Stil, der schon so oft kopiert wurde, so stoisch nachzueifern?
Um das Ganze abzuschließen: Letztlich verhält es sich mit „No. 2“ wie mit einem 90er-Jahre-Snooker-Match der zweiten britischen Spielklasse – denn dieser Silberling ist ausschließlich für absolute Vintage-Fans und Nostalgiker interessant. Aber selbst denen dürften bei dem hier Gebotenen ganz schnell die Füße einschlafen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!