Samavayo - Vatan

Review

SAMAVAYO aus Berlin sind seit guten zwanzig Jahren unterwegs und spielen im fünften Jahr in der jetzigen Formation. Bei metal.de ist uns die Band erst einmal mit ihrem Album „Soul Invictus“ (2012) über den Weg gelaufen. Können die Stoner Metaller sechs Jahre später und in neuer Besetzung mehr als die seinerzeit eher durchschnittlichen sechs Punkte ergattern?

SAMAVAYO setzen die richtigen Akzente

Nachdem der CD- oder Vinyl-Käufer sich vom insgesamt nicht sehr hübschen Artwork mit Star Wars-Easteregg erholt hat, kann nur die Musik von „Vatan“ im Vordergrund stehen. Mit dem knarzigen Stoner-Rock-Song „Prevarication Nation“ kommen die Berliner dann aber auch direkt gut aus den Startlöchern. Basslastigkeit, ein leichter Hang zu psychedelischer Progressivität und jede Menge Wucht in der Rhythmusfraktion bescheren dem geneigten Hörer bestes Wüsten-Feeling. SAMAVAYO konzentrieren sich dabei voll auf ihren eigenen Sound und klingen, Gott sei gelobt, nicht wie diese typische Stoner-Band, die man schonmal irgendwo gehört hat. Gleiches gilt für den oft tradierten Vergleich zu TOOL, welcher gleichermaßen zu kurz und zu weit greift.

Der stärkste Song des Albums ist gleichzeitig auch der kontextuell interessanteste. Das titelgebende Stück „Vatan“ kommt mit dezent orientalischem Feeling, persischen Vocals und einem unglaublich dick platzierten Refrain, der, eingängig und groovend, in Mark und Bein fährt. Ähnliches gilt für das starke „The Hate Of Thousands“ zur Mitte des Albums.

Das Gute an „Vatan“ lässt sich schlussendlich geradezu simpel zusammenfassen – auf dem ganzen Album lässt sich weit und breit kein schwacher Song finden. Das klingt wie eine Plattitüde, lässt sich aber insbesondere noch weiter mit der großen Vielseitigkeit der Platte untermauern, welche genau den richtigen Spalt zwischen progressiver Musikermusik und starken, eingängigen Songstrukturen findet.

„Vatan“ staubt und groovt

Somit schlägt sich „Vatan“ durch vielschichtige sieben Songs, die, jeweils stärker und schwächer, eine der verschiedenen Seiten und Einflüsse von SAMAVAYO betonen. Wer seinen Stoner Metal staubend, groovend und dennoch anspruchsvoll und verspielt mag, wird diesen Winter an SAMAVAYO nicht vorbeikommen. Starke Nummer!

30.12.2018
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