Samael - Original Album Collection

Review

Galerie mit 18 Bildern: Samael - Passage Tour 2022 in München

Noch eine Neuauflage mittelalter Klassikeralben in der „Original Album Collection“-Serie von Century Media: Diesmal sind die Schweizer Düstermetaller SAMAEL an der Reihe, die mit den zwei vollwertigen Alben und zwei EPs zwischen „Rebellion“ und „Eternal“ vertreten sind. Die Zusammenstellung in diesem Zeitrahmen macht durchaus Sinn, selbst wenn Die-Hard-Fans die Schweizer bereits mit „Ceremony Of Opposites“ abgeschrieben hatten (Stichwort: Keyboards).

Ernsthafte Ausflüge in industrielle Gefilde gab es dennoch erst mit „Rebellion“: Die EP aus dem Jahr 1995 enthält mit dem abschließenden „Static Journey“ einen Techno-infizierten Song aus der Konserve, der vieles von dem voraus nahm, was später erst kommen sollte. Ansonsten ist die Scheibe aber der logische Nachfolger von „Ceremony Of Opposites“ – mit dem starken Titeltrack und den interessanten Neuaufnahmen von „After The Sepulture“ und „Into The Pentagram“. Was häufig übersehen wird: Die Samples des damaligen Keyboarders Rodolphe H. (der Mann mit dem Iro, der sich auf der Bühne nicht bewegte) sind allererste Sahne. (7/10)

Demgegenüber ging „Passage“ im folgenden Jahr mit einem gewagten Experiment an den Start: Drummer Xytras (vormals Xytraguptor, später Xy) wechselte an die Keyboards und ließ einen Drumcomputer laufen. Die Sounds sind auch nach 20 Jahren gewöhnungsbedürftig knallig, die Songs aber aufregend: „Rain“, „Shining Kingdom“, „Jupiterian Vibe“ sowie die Halbballade (!) „Moonskin“ gehören jedenfalls immer noch zum Besten, was SAMAEL jemals aufgenommen haben. (9/10)

Dagegen fiel die folgende EP „Exodus“ (1998) deutlich ab: Im Vordergrund stand hier der Leitgedanke, den Sound noch weiter zu synthetisieren – die Songs hingegen kommen etwas zu kurz. Selbst die Neuaufnahme von „Ceremony Of Opposites“ kann hier nichts rausreißen, sondern klingt durch den Sound merkwürdig seelenlos. (6/10)

Besser machten es die Schweizer auf „Eternal“ aus dem folgenden Jahr: Jedenfalls enthält das Album einige starke Songs („Year Zero“, „Ailleurs“, „Together“…), nur eben im mittlerweile etablierten industrialisierten Klangkorsett – „I“ zum Beispiel ist nicht weniger als tanzflächentauglicher Industrial Rock. Dennoch: Wer SAMAEL diesen Schritt verziehen hat, bekam ein mehr als solides Album aufgetischt. (7/10)

Wie bei diesen Boxen üblich, gibt es die Alben in der Basisausstattung mit den CD im jeweils eigenen, einfachen Pappschuber. Die beiden EPs haben dabei auf einer CD Platz gefunden. Die von Drummer/Keyboarder Xytras nur auf den Tasten eingespielte Variante von „Passage“ ist übrigens nicht enthalten.

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28.05.2015

- Dreaming in Red -

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