Salvation - Ressurect The Tradition

Review

Mein lieber Scholli, Herr Meskil scheint mit seiner Stammband längst nicht ausgelastet zu sein. Neben seiner Position als Chefdenker bei der legendären Hardcore-Institution PRO-PAIN, zeichnet er sich seit Kurzem zusätzlich als Strippenzieher bei der Synth-Rock-Kollaboration DARKHAUS verantwortlich und schiebt mit SALVATION nun sein nächstes Projekt auf den Markt. Hier wie dort selbstverständlich am Bass aktiv, widmet sich Meskil mit SALVATION wieder dem ihm wohlbekannten NYHC. Obwohl schon ein paar Monate vor Einstieg des prominenten Amerikaners gegründet, sorgt die Personalie sicherlich für einen schönen Werbeeffekt. Dabei handelt es sich aber auch bei einem Teil der verbliebenen vier Mitstreiter um nicht gänzlich Unbekannte, toben sich doch auch u.a. (Ex-) Mitglieder von STRUGGLE und BURN THE KINGDOM an den weiteren Instrumenten aus.

Vor knapp zwei Jahren ins Leben gerufen, erprobten sich SALVATION schon ausgiebig live, wollen nun aber auch mit ihrem Debüt „Resurrect The Tradition“ Mauern einreißen. So in der Art wurde es zumindest angekündigt. Ersetzt man die Sache mit dem Mauern einreißen durch „abliefern einer soliden Hardcore-Scheibe mit metallischer Schlagseite“ kommen wir dem Ganzen schon näher. So testosterongeschwängert wie der Albumtitel präsentieren sich auch die Titel auf dem gut 35-minütigem Werk. Ob „Punishment“, „Keep It Real“ oder „Path Of Brutality“, das Image inkl. passend sitzendem Bandana und dicken Proll-Posen stimmt. Das bereits angeführte „Punishment“ erweist sich dann auch als gut gewählter Opener und deutet bereits an, wie der Hase auf „Ressurect The Tradition“ laufen wird. Um keinen Groove verlegen, reiht sich ein stampfender Moshpart an den anderen, immer wieder abgelöst von so manch pitwürdigem Breakdown (besonders ausdrucksstark eingeleitet mit den Worten „When The Bomb Drops“ in „By Any Means“). HATEBREED-Reminiszenzen en masse, was selbstredend nicht zwangsläufig als Kritik zu verstehen ist. Thrashige Auswüchse wie in „Death Sentence“ oder „No Lookin‘ Back“ bleiben eher die Ausnahme, sorgen bei der recht geringen Spielzeit aber für die notwendige Variation beim Tempo. Abwechslung bringen auch die immer wieder eingestreuten Backing Vocals von Gary Meskil (z.B. in „Punishment“ oder dem Titeltrack), die im Gegensatz zu PRO-PAIN deutlich tiefer, ja fast schon wie growlartig, daherkommen. Damit weiß der gute Mann zu überzeugen und kauft dem etatmäßigen sowie auf Dauer recht monotonen Sänger Kimbo Reichard mal eben den Schneid ab.

In seiner Gänze sicherlich ein netter Zeitvertreib und all‘ denjenigen Hardcore-Liebhabern ans Herz gelegt, die in ihrer freien Minute mal Bock auf einen fetten Break oder durchschlagenden Groove haben. Eine Langzeitwirkung ist „Ressurect The Tradition“ nicht vorauszusagen, da es ein typischer Fall von neuem (und dabei nicht unbedingt besserem) Aufguss bereits Gehörtem und somit der Kategorie Eintagsfliege ist. Dennoch solide Kost.

20.01.2015

Präsentationsressort & Akkreditierungen: Festivals

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