Saltatio Mortis - Wer Wind Sät

Review

Galerie mit 24 Bildern: Saltatio Mortis - MPS Speyer 2024

„Wer Wind sät wird Sturm ernten.“ Dieses Sprichwort dürfte wohl jedem bekannt sein und dass SALTATIO MORTIS durchaus für Wind sorgen können, sollte mittlerweile auch durch sämtliche mittelalterlichen Märkte geweht sein. „Wer Wind sät“ nennt sich das siebte Studio-Album der deutschen Mittelalter-Rocker und auf dem neuen Album passen sich SALTATIO MORTIS zum ersten Mal diesem Genre wirklich an. Nach den ersten rockigen Gehversuchen auf „Des Königs Henker“ und der Weiterentwicklung in Form von „Aus der Asche“, stellt „Wer Wind sät“ nun die logische Konklusion aus den beiden Vorgängern dar. Die Siebte verströmt nämlich unheimlich viel Spielfreude und ein hohes Maß an Abwechslungsreichtum!

Das bereits im Vorhinein veröffentlichte „Ebenbild“ hat bereits gezeigt, dass die Jungs rund um Frontflitzer Alea und Songwriter Lasterbalk, den Lästerlichen nicht alle Jahre wieder dasselbe Material auf kratzfeste Silberlinge brennen. Die Melodie ist wie immer eingängig und das, obwohl Lyrics sowie Frontstimme nicht unbedingt mitsingtauglich sind, doch SALTATIO MORTIS schaffen es immer wieder, die nötige Portion an Melodie und eigenen Trademarks zu vermitteln. Den absoluten Killer-Song legen die Jungs auf „Wer Wind sät“ zweifelsfrei mit „Salome“ ab. Ein Hammer-Refrain trifft auf die nötige Härte und eine authentische DORO, der man die antike „Salome“ sofort abnimmt! Vor allem die Vielfalt der musikalischen Kunst spricht mich auf dieser Scheibe an. Neben den eben erwähnten, typischen SALTATIO-Songs kann man sich immer wieder auf komplett unterschiedliche Titel freuen, wie zum Beispiel das französische „La Jument De Michao“. Auch für ruhige Momente ist gesorgt worden („Letzte Worte“) und das „Miststück“ reißt das rockige Ruder dann wieder vollends herum. Sarkastische Lyrics, gute Riffs und vor allem die mittelalterliche Untermalung in Form von Dudelsäcken und Co. machen die gelungene musikalische Mischung der Jungs aus.

Wie gesagt – man könnte an dieser Stelle ewig über dieses Album weiter sinnieren, doch wie das schöne Sprichwort sagt: in der Kürze liegt die Würze! Halten wir uns auch hierbei daran und fassen schnell zusammen: SALTATIO MORTIS legen mit „Wer Wind sät“ wahrscheinlich das beste Album ihrer bisherigen Karriere ab. Natürlich nur, wenn man den neuen Longplayer mit den bisherigen Mittealter-Rock-Alben der Band vergleicht. Wer immer schon nur auf die akustische Markt-Gruppierung gestanden ist, wird auch mit dem Nachfolger von „Aus der Asche“ keine wirklich große Freude haben?! Für Fans von gediegener Sackpfeifen-Unterhaltung, die auch moderne Strukturen aufweist und doch etwas IN EXTREMO-lastig ist, ist „Wer Wind sät“ genau das Richtige! Abwechslungsreich, hart und trotzdem zu jeder Sekunde eingängig – das sind SALTATIO MORTIS! Natürlich muss man noch dazusagen, dass noch immer nicht jeder Song hundertprozentig auf den Punkt gebracht wird und dem Sechser immer noch etwas qualitative Luft nach oben offen bleibt. Trotz allem ist das Album ein kompaktes Werk geworden, das sich sehen und hören lassen kann. Man wird sehen, ob auf dem nächsten Album der Sturm dann auch wirklich geerntet wird…

Apropos Ernte: Ein Interview mit Lasterbalk, dem Lästerlichen könnt ihr hier nachlesen.

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24.08.2009

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