Diese Band hat in den letzten Jahren mehr und mehr Bedeutung in der Szene hinzugewonnen. Kein Wunder, so waren die letzten beiden Alben „Aus Der Asche“ und „Wer Wind Sät“ reine Mittelalterrockgranaten. Die Mannen sind mittlerweile musikalisch angekommen und verzichten größtenteils auf synthetische Töne, was ihrer Musik wirklich gut tut. Freilich ist es eine Bürde, solche großartige Alben wie die eben genannten zu übertreffen. Doch es scheint, als ob SALTATIO MORTIS einfach ganz locker an die Sache herangegangen sind. Denn so klingt der neue Output „Sturm Aufs Paradies“: Vollkommen ungezwungen, ausgeglichen und hart rockend.
Bereits mit dem Opener „Habgier Und Tod“ bringen die Spielleute eine Nummer, die sich wohl jeder Fan wünschen würde. Alea der Bescheidene kann mit seiner markanten und unverwechselbaren Stimme direkt überzeugen, aber natürlich erklingen erst einmal die Marktsackpfeifen, welche die Zuhörerschaft zum tanzen bringen werden. Ein äußerst gelungener Einstand, mit dem das Pulver allerdings noch lange nicht verschossen ist. Mit „Hochzeitstanz“, einer sehr passenden Nummer, so ist Alea doch erst kürzlich unter die Haube gekommen, geht es weiter. Rein textlich gesehen ein eher dunkles Stück, welches vielleicht nicht unbedingt auf einer Hochzeit gespielt werden sollte. Auch wenn die letzten Jahre für die Truppe ziemlich erfolgreich gelaufen sind, gibt es noch immer Unkenrufe gegen die Band. All diesen Kritikern ist der Track „Ode An Die Feindschaft“ gewidmet. Die Botschaft kommt gut rüber, verpackt in einer geilen Rocknummer. Einen richtigen Ohrwurm haben SALTATIO MORTIS mit „Eulenspiegel“ geschaffen. Das Stück ist zwar etwas sanfter als so manche Nummern der Scheibe, allerdings konnte der Song live schon überzeugen.
In dieser Entwicklung läuft der Silberling weiter und weiter, man könnte einfach jede Nummer hervorheben. „Nach Jahr Und Tag“ oder „Der Letzte Spielmann“ (Tempo!) etc., sie alle machen Spaß. Es sind keinerlei Ermüdungserscheinungen zu erkennen und es ist erstaunlich, woher Bandkopf Lasterbalk der Lästerliche immer wieder seine Kreativität hernimmt. Auf „Sturm Aufs Paradies“ gibt es Abwechslung pur. Und immer zieht sich eine Flagge durch das Konzept der Scheibe, auf der riesengroß das Banner von SALTATIO MORTIS prangt.
Produziert wurde das Werk wieder von Thomas Heimann-Trosien, der gekonnt eine Balance zwischen den Mittelalterelementen und den modernen Komponenten schafft, die keine Seite zu kurz kommen lässt. Der Sound ist wuchtig, ballert kraftvoll aus den Boxen und lässt keine Wünsche offen.
SALTATIO MORTIS beweisen mit „Sturm Aufs Paradies“, dass sie nicht unverdient zu ihrer Größe herangewachsen sind. Dabei sind die Spielleute immer auf dem Boden geblieben. Okay, nicht vielleicht auf dem Cover (was wirklich gelungen ist), dort kommt schon eine Prise Größenwahn rüber, aber eher mit einem Augenzwinkern versehen.
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