Saltatio Mortis - Manufactum II

Review

Galerie mit 24 Bildern: Saltatio Mortis - MPS Speyer 2024

Bereits vor fünf Jahren meldete sich die Spielmannsgilde von SALTATIO MORTIS mit einem Live-Akustikalbum namens „Manufactum“ zu Wort. Mittlerweile hat sich im Hause SALTATIO MORTIS aber einiges getan. Mit „Wer Wind sät“ hat der unlautere Haufen nicht nur stilistisch, sondern auch kommerziell den Weg auf die Erfolgsbahn gefunden und wen wundert es da, dass die Fans nach einem Nachfolger des hervorragenden akustischen Einstiegs verlangten.
Der Sinn und Zweck einer neuerlichen Veröffentlichung einer Akustik-Show auf CD muss dabei den jeweiligen Verantwortlichen überlassen werden, denn ich muss offen und ehrlich zugeben, dass ich mich über eine reine Rock-Show auf einem neuen Silberling mehr gefreut hätte. Trotz allem hat aber natürlich auch „Manufactum II“ irgendwo seine Daseinsberechtigung. Vor allem auch deshalb, da sich die Setlists beider Varianten wirklich markant voneinander unterscheiden und als musikalische Parallelen nur noch die „Merseburger Zaubersprüche“ und das „Palästinalied“ übrig geblieben sind.

Ansonsten konzentrieren sich die Jungs rund um Frontsirene Alea auf ein schmissiges, in sich stimmiges Programm, das sich aus diversen Rock-Titeln („Prometheus“, „Spielmannsschwur“) und höfischen Klassikern der Marke „Evve Gratum“ und „Douce Dame Jolie“ zusammensetzt. Stimmungs- und soundtechnisch wurde der vollständige Auftritt hervorragend mitgeschnitten und die Marktatmosphäre so gut es ging auf Konserve gebannt. Natürlich stellt sich beim Durchhören der Scheibe des Öfteren die Frage, ob eine visuelle Aufzeichnung in Form einer DVD nicht das adäquatere Medium für einen solchen Auftritt gewesen wäre. Ist aber nicht so und deswegen müssen wir uns mit „Manufactum II“ in CD-Form begnügen.

SALTATIO MORTIS spielen sich auf alle Fälle durch ein durchaus gelungenes Programm, an dessen Ende der etwas fehlplatzierte QUEEN-Klassiker „We Will Rock You“ als Rausschmeißer fungiert. Meiner Meinung nach eine etwas unglückliche Wahl, da der Song einfach überhaupt nicht in das Setting eines Marktkonzerts passt. Ansonsten gibt es an der Leistung der Jungs überhaupt nichts auszusetzen, wobei Aleas Stimme hie und da dann doch sehr an ihre natürlichen Grenzen stößt. Fans des sympathischen Fronters werden behaupten, dass das zu einem Live-Konzert dazu gehört, andere werden ihm fehlendes Gesangstalent unterstellen. Egal, der Mann hat definitive Entertainerqualitäten, die er live auf der Bühne, sowie auf „Manufactum II“ hervorragend ausleben kann.

Zusammengefasst gesagt kann jeder Anhänger von SALTATIO MORTIS bei „Manufactum II“ bedenkenlos zugreifen und sich ein Stückchen Mittelaltermarkt zu sich nachhause holen. Wer mit der Band bis dato auf Kriegsfuss stand, kann auch hier getrost wegschauen. Wie gesagt, ob ein zweiter Akustikoutput wirklich notwendig war, sei dahingestellt, für Fans ist die Platte aber allemal empfehlenswert…

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18.04.2010

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