Saltatio Mortis - Für immer frei

Review

Soundcheck Dezember 2020# 36 Galerie mit 24 Bildern: Saltatio Mortis - MPS Speyer 2024

Knapp 20 Jahre ist es her, da hörten die Pilger der Mittelaltermärkte das erste Mal von SALTATIO MORTIS. Es folgten Tourneen im Vorprogramm der bekannten Szenegrößen. Bis zur ersten Tour dauerte es nicht lange und von diesem Zeitpunkt an ging es immer nur bergauf. Da sich die letzten drei Studioalben stets verlässlich an die Pole Position der deutschen Charts setzten, ist die Erwartungshaltung an „Für Immer Frei“ natürlich immens hoch.

Eine vertonte Utopie – Saltatio Mortis

Ein verspieltes Intro und dann legen Alea und seine Mannen los, wie man diese Band kennt. „Bring mich zurück“ drückt mit halsbrecherischem Tempo nach vorne. Ein kraftvoller Einstieg, den die Single „Loki“ sogar noch toppt. Der Song wird sich definitiv zu einem Festivalhit entwickeln. Einer der besten Tracks der Mittelalterrocker.

Nachdenklich startet „Linien im Sand“. Hierbei geht es um die Lebenseinstellung der Bandmitglieder. Mit diesem Song thematisieren sie den Rechtsruck der letzten Jahre in Deutschland und geben ein klares Statement ab. Diese Herzensangelegenheit wird mit satten Dudelsackklängen und einer guten Geschwindigkeit dden Hörenden nähergebracht.

Eine weiterer Vorbote war „Für immer Jung“. SALTATIO MORTIS verlassen den Weg des klassischen Mittelalterrock und unternehmen ein Spagat zwischen Tradition und Deutschrock. Der Text kommt dabei punktgenau rüber und untermalt das Lebensgefühl eines Spielmanns sehr treffend. Satte Riffs und eine Brutalität, die man von dieser Band bisher nicht kannte, sind die vorstehenden Merkmale von „Palmen aus Stahl“.

Diese Abrechnung mit der Wegwerfgesellschaft dürfte auch überzeugten Metal-Puristen gefallen. Die Dudelsackpassage hat schon heute Kultstatus. Heftig geht es nach dem unauffälligen „Löwenherz“ weiter. Für „Mittelfinger Richtung Zukunft“ haben sich die Musiker Verstärkung geholt. Henning Wehland von den H-BLOCKXX unterstützt und bringt noch SWISS UND DIE ANDEREN mit. Bei einem solchen Line-up kommt natürlich ein Crossover-Track raus, der nicht allen Fans gefallen wird, aber alleine durch seinen Songverlauf das Potenzial zu einem wirklich bedeutenden Song hat. Ein gelungenes Experiment, das direkt Spaß bringt.

Der nächste logische Schritt – „Für Immer Frei“

Die Hauptballade „Rose im Winter“ kommt ungewohnt schwach daher, dennoch ist dieser Beitrag ein passender Soundtrack für die kälteren Tage im Jahr. Ihren Wurzeln huldigen die Spielleute mit „Factus De Materia“. Der Preis für die originellste Beschreibung einer gelungenen Trennung geht an „Seitdem du weg bist“. Der Anspieltipp für alle Film-Fans.

Emotional wird es in der letzten Runde mit „Neustart für den Sommer“. Die vertonte Sehnsucht, die wir wohl alle kennen, denn 2020 hat es mit den Festivals und Konzerte nicht gut gemeint. Da ist etwas Balsam dringend nötig. Den Rausschmiss übernimmt „Geboren um frei zu sein“. Hier fällt insbesondere die Stimmgewalt von Alea auf, ansonsten handelt es sich um einen klassischen SALTATIO MORTIS Track, der einfach immer zündet.

„Für immer frei“ dürfte sich problemlos einen Platz im Herzen der Fans erobern. Textlich haben sich die Herren weiterentwickelt und beziehen auch zum aktuellen Geschehen Position, was wohl in dieser Zeit elementar ist. Genug Zeit und Lust zum Feiern sollte man aber dennoch einplanen, denn der überwiegende Teil der Tracks funktioniert bereits nach dem ersten Durchlauf. Aufdrehen und den nächsten Festivalsommer herbeiwünschen.

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19.10.2020

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60 Kommentare zu Saltatio Mortis - Für immer frei

  1. Black Kali sagt:

    Und der Müll geht mit ’ner 8 vom Platz xD

  2. Finq09 sagt:

    Wurde auch nicht von Ulrich Rabenthal oder einem anderen Alias bewertet. 😀

  3. Watutinki sagt:

    Hab auch nie verstanden, was daran gefallen kann, aber gut, bin da wohl auch die falsche Zielgruppe.

  4. BlindeGardine sagt:

    Auha, Frontalangriff aus Drengskapur :p. Indem man einen anderen Rezensenten einer anderen Platte einer anderen Band aus einem vollkommen anderen Genre angreift, untermalt man natürlich schön die Ernsthaftigkeit und das Gewicht der eigenen Meinung. Man könnte auch sagen: Kindergarten!

    Und damit das hier nicht vollommen unsinnig ist: ich fand Saltatio Mortis zwischenzeitlich mal ganz gut, so eine Art schlechtere Subway To Sally halt, aber seit ein paar Alben gehen die mir doch zu sehr in Richtung Deutschrock mit Dudelsack, daher bin ich bei denen schon seit ner Weile raus.

  5. Cynot sagt:

    „Indem man einen anderen Rezensenten einer anderen Platte einer anderen Band aus einem vollkommen anderen Genre angreift…“

    Ich glaube tatsächlich langsam, dass das manche nicht verstehen (wollen).

    Zu SaMo: Früher ganz gerne gehört. Insbesondere live haben die eigentlich immer ne nette Show abgeliefert. Inzwischen driften sie leider immer mehr in Richtung Tote Hosen mit Dudelsäcken ab und das Review lässt mich vermuten, dass sie diesen Pfad weitergehen. Damit leider absolut nicht mehr meins.

  6. BlindeGardine sagt:

    @Cynot
    Teilweise wird hinter der Redaktion einens Musikmagazins scheinbar eine Art Hive Mind vermutet, bei dem sich automatisch jeder Redakteur mit jeder Platte beschäftigt und man so zu einer redaktionsübergreifend repräsentativen Meinung kommt, die dann schließlich in der Rezension landet.
    Aber hier haben sich ja auch schon Leute über ne mehr als 20 Jahre alte Ulver-Rezension von jemandem beschwert, der hier vermutlich längst nicht mehr schreibt und das dann als klaren Beweis für die Inkompetenz von metal.de gesehen.

  7. nili68 sagt:

    >Frontalangriff aus Drengskapur<

    Wäre das alles bedeutender hätte das ja schon Meme-Qualitäten, haha! Das hat die Band jetzt aber auch nicht verdient.. :'(
    lol

  8. Watutinki sagt:

    „Aber hier haben sich ja auch schon Leute über ne mehr als 20 Jahre alte Ulver-Rezension von jemandem beschwert, der hier vermutlich längst nicht mehr schreibt und das dann als klaren Beweis für die Inkompetenz von metal.de gesehen.“

    Das war glaube ich ausnahmsweise Mal nicht ich, aber so einige „Verbrechen der Vergangenheit“ könnte metal.de finde ich durchaus Mal aufarbeiten, insbesondere dann, wenn der Schreiberling noch anwesend ist und jetzt pötzlich eine ganz andere Meinung vertritt.
    Da gehts auch nicht um ne Entschuldigung oder so was, schließlich macht das hier jeder freiwillig und ehrenamtlich (gehe ich mal von aus), daher sollte man die Kirche auch im Dorf belassen, aber der Reputation dieser Seite würde es in einigen Fällen schon gut tun.

  9. doktor von pain sagt:

    Ich vertrete heute auch bei manchen Alben eine andere Meinung als vor 15 Jahren oder gar 20 Jahren, das ist nicht ungewöhnlich. Und ja, es gibt hier einige wirklich katastrophale Reviews, die geschrieben wurden, als die Seite noch in den Kinderschuhen steckte und das Ganze noch nicht so professionell aufgezogen war. Doch es ist auch anzunehmen, dass diese Reviews eben die Meinung des jeweiligen Verfassers zur damaligen Zeit wiedergeben. Daher finde ich, dass man jene alten Reviews, so seltsam sie heute anmuten mögen, ruhig unverändert lassen sollte. Aber natürlich könnte man noch mal heute ein neues Review mit aktueller Sichtweise schreiben. In Einzelfällen, versteht sich, sonst würde das ja überhandnehmen.

  10. Cynot sagt:

    Wenn es der gleiche Rezensent macht, sehe ich das Problem der fehlenden Unvoreingenommenheit. „Hey X, du hast damals Album Y zerrissen, machmal jetzt ne neue Review“. Da hat wohl kaum jemand Bock drauf nur um die aufgebrachte Masse zuberuhigen. Und ob sich das freiwillig jemand antut, wage ich auch zu bezweifeln.

    Anders wäre es vielleicht, wenn ein anderer Reviewer sich vielleicht nochmal „Verisse“ vornimmt, nachdem Motto „Kollege X fand das Album kacke, schaun wir mal, ob er richtig lag.“

    Ansonsten wäre es ggf. eine Idee, von vornherein mehrere Reviews zum selben Album zu veröffentlichen. Aber das frisst halt Manpower.

  11. doktor von pain sagt:

    Das mit den alten Verrissen, die ein neuer Schreiber unter die Lupe nimmt, finde ich eine gute Idee. So etwas würde ich jedenfalls gerne lesen. Mehrere Reviews zu einem neuen Album wären aber mit Sicherheit ein Problem. Ich arbeite auch bei der schreibenden Zunft (jedoch nicht im Musikbereich) und weiß daher, wie knapp die Personalressourcen sind. Den unökonomischen Luxus, dass sich mehrere Leute der gleichen Sache annehmen, gibt’s nur in Ausnahmefällen.

  12. BlindeGardine sagt:

    Das kann ich bestätigen, schreibe ich doch an anderer Stelle selbst gelegentlich Reviews. Die schiere Menge an Anfragen, die da pro Woche eingeht, lässt sich mit der begrenzten Manpower solch ehrenamtlich bzw. hobbymäßig betriebener Magazine (und metal.de ist da vermutlich besser gestellt als manch anderes Portal) ohnehin schon kaum stemmen. Mehrere Rezensenten an eine Platte zu setzen funktioniert da schlicht nicht und macht finde ich auch keinen Sinn.

    Rezensionen sind letztlich auch immer nur subjektive Meinungen, egal wie objektiv man versucht an die Sache heranzugehen. Und manchmal steht diese Meinung nunmal im krassen Gegensatz zur eigenen. Da mit Begriffen wie „unprofessionell“, „inkompetent“ oder „falsch“ um sich zu werfen ist wenig zielführend. Aufgabe einer Rezension ist es ja nicht, eine Platte in einem möglichst positiven Licht darzustellen, dafür gibt es Promoflyer. Und es ist auch 20 Jahre später nicht garantiert, dass der damalige Rezensent die Platte heute besser findet, egal wie legendär die nun in der Szene ist. Auch ich finde viele angebliche Konsensplatten in Genres, denen ich eigentlich zugetan bin, eher scheiße. Das muss man dann halt akzeptieren und wenn man unbedingt ne Review braucht, die der eigenen Wahrnehmung entspricht, dann findet die sich sicherlich in den Weiten des Internets.

  13. BlindeGardine sagt:

    Abgesehen davon werden hier ja auch immer wieder ältere Alben im Zuge der Blast-From-The-Past-Rubrik neu aufgegriffen, von daher hat man da ja einen Ansatzpunkt. Mehr sollte man finde ich nicht erwarten

  14. Cynot sagt:

    Der Einfall mit den mehreren Reviewern kam mir auch nur, weil irgendeine Zeitschrift (EMP?RockHard?) Noten durch die Belegschaft verteilen lässt. Aber das ist natürlich weniger aufwendig, als ne richtige Review zu schreiben.

  15. doktor von pain sagt:

    Den monatlichen Soundcheck gibt es hier aber auch. Da werden nur nicht alle, sondern halt so irgendwas zwischen 20 und 30 Alben von allen bewertet. Ist ja im Rock Hard nicht anders.

  16. Watutinki sagt:

    „werden hier ja auch immer wieder ältere Alben im Zuge der Blast-From-The-Past-Rubrik neu aufgegriffen,“

    Da geht es aber eher darum Klassiker neu zu betrachten, oder? Das deckt dann nicht ganz das hier formulierte Spektrum ab ;)) Und etwas „Selbstgeißelung“, nach dem Motto „was haben wir denn da einst verborchen“, gerne auch schwarzhumorisch, würde ich da schon erwarten. Das passt dann auch zu einer Metal Seite, die kein Blatt vor dem Mund nimmt.

  17. hhirsch sagt:

    Ich muss die ganzen grösseren und kleineren online Magazine wirklich mal loben für das was die abliefern, nicht nur hier auf dem Portal.
    Zu den ganzen Reviews gibt es noch Interviews die voll und ganz übersetzt werden, Specials, Konzerte mit Bericht (aktuell eher weniger) usw und Geld wird damit nicht verdient, da es sich eingebürgert hat, das Content im Internet frei ist.
    Für ein gedrucktes Exemplar zahlt der Kunde mit vergleichbaren Inhalt.
    Alleine das Thema Review und „vorfiltern“ ist schon ne Story für sich da grössere und kleinere labels jeden schrott veröffentlichen und so gibt es eine unendliche Masse an neuen Produkten jeden Monat.
    Da noch rückwirkend irgendwie Reviews prüfen oder ne Scheibe von 2 oder 3 Schreibern begutachten zu lassen würde gehen, wenn jeder Leser monatlich 10 Euro zahlt. Metal.de hat ca 28k follower auf Facebook, mit 280.000 EUR im Monat könnte man wohl mehr bewerkstelligen als mit den paar Werbeeinnahmen

  18. Watutinki sagt:

    Das kann man denke ich unisono bestätigen! Es wird viel zu viel gelästert und zu wenig gelobt. Typisch deutsch? Typisch Metal? Keine Ahnung. Macht wohl einfach mehr Spaß.

  19. nili68 sagt:

    >Typisch deutsch? Typisch Metal?<

    Typisch Mensch.. und versuche nicht immer Metal als etwas Besonderes darzustellen. 😉 Das ist in anderen Bereichen noch viel schlimmer. Guck dir den Online Hate zur 8. Staffel von Game of Thrones an. Da werden Petitionen zur Neuverfilmung gestartet, den Autoren der Tod gewünscht usw. Metaller sind da vergleichsweise Tolerant und dankbar. Metal spricht halt überwiegend gute Menschen (Weicheier) an.. ^^

  20. doktor von pain sagt:

    So ist es. Der Game-of-Thrones-Fan ist noch bereit, für seine Meinung zu töten. Anders als das Weichei Joey DeMaio. Der will angeblich einfach nur selbst für den Metal sterben, hat das aber bis heute nicht in die Tat umgesetzt.

  21. Watutinki sagt:

    GoT Staffel 7 nd 8 war ja auch Mülll. :)) Das haben sogar einighe GoT Darsteller selbst gesagt. Mit anderen Worten, aber durchaus offen und direkt.

    Metal ist nichts besonderes? Für mich ist es noch nicht zu 100% im Mainstream Alltag angekommen und damit auch noch was besonders. :))

  22. nili68 sagt:

    >Für mich ist es noch nicht zu 100% im Mainstream Alltag angekommen<

    Auf welchem Planeten?

  23. nili68 sagt:

    Sicherlich gibt es kommerziell erfolgreicheren Mainstream und zumindest ich rede jetzt nicht nur von Ambient Raw Black Metal, aber dennoch. Selbst Kaugummi wird heutzutage mit Metal in Trailern unterlegt..

  24. Watutinki sagt:

    Ok, dann stellt sich wohl die Frage nach der Defintion von Metal.
    Das Zeugs das ich höre, durfte ich zum Glück noch in keinem Supermarkt aus den Lautsprechern ertönen hören. Als Wartemusik bei irgendeinem Service Desk, ist es mir auch nicht nicht entgegengeschallt. Auch in keiner TV Werbung. Und ich höre jetzt nicht nur Morbid Angel und Konsorten.

  25. Cynot sagt:

    H&M verkauft(e) T-Shirts im Iron Maiden Design. Becks verkauft zur Festivalsaison Bierdosen mit dem Wacken-Logo. Hier wird natürlich der „Lifestyle“ adaptiert,
    Hinzukommt das einige der größten Festivals in Europa auf Metal fokussiert sind (HellFest, Graspop, Wacken), was ja für die breite Beliebtheit der Musikrichtung spricht.

    Und Anfang der 2000er lief Nu Metal, wie bspw. Slipknot auf Viva/MTV (zur Hauptsendezeit). 😀

    Die extremen Spielvarianten wird man natürlich noch nicht finden aber Metal ist definitiv im Mainstream angekommen und das schon recht lange.

  26. nili68 sagt:

    Die unkommerziellen Ableger gibt’s auch in anderen Sparten. Es gibt sogar Musikrichtungen, die als Ganzes weniger kommerziell sind als Metal, wenn es einem darum geht. Avant-Garde (non Metal), Free-Jazz, Experimental..

  27. Watutinki sagt:

    Dieses Lifestyle Dingens wird besonders bei älteren Bands genutzt, Iron Maiden, Metallica etc. Das ist so ne Klassiker Coolness, die Leute tragen das aber nicht, weil sie Metal mögen, sondern weil es halt Klassiker sind.

    Die Festivals sind groß, aber ich glaube zum einen größer, als die Metal Gemeinde im Verhältnis zur Bevölkerung selbst ist. Entscheident ist aber, dass es halt Metal Festivals sind. Das hat mit dem gesellschaftlichen Mainstream Alltag, wenn Du verstehst was ich damit meine, erst Mal wenig zu.

    „Und Anfang der 2000er lief Nu Metal, wie bspw. Slipknot auf Viva/MTV (zur Hauptsendezeit). 😀“

    Dazu sage ich jetzt besser nichts >pfeiffenimwinde<

    "Die extremen Spielvarianten wird man natürlich noch nicht finden aber Metal ist definitiv im Mainstream angekommen und das schon recht lange."

    Sehe ich persönlich nicht so. Aber letztlich ist es auch egal. :))

    "Es gibt sogar Musikrichtungen, die als Ganzes weniger kommerziell sind als Metal, wenn es einem darum geht. Avant-Garde (non Metal), Free-Jazz, Experimental.."

    Ja, ich dachte nur, es geht hier mehr um die großen Überbegriffe, Metal, Techno, Pop, Jazz etc.
    Unkommerzielel Ableger gibt es immer. Techno ist mittlerweile Mainstream pur, auf so etwas wie Aphex Twin, Autechre etc. wird man im Alltag trotzdem nicht stoßen.

  28. nili68 sagt:

    Metal, als Ganzes gesehen, nicht nur so wie du’s gerade brauchst, ist 100% Mainstream. Das gefällt dir nur nicht, deshalb argumentierst du immer inkonsistent dagegen an.
    Die Ausdrucksmöglichkeiten im Metal sind im Gegensatz zu manch anderen Musikformen auch relativ begrenzt, da das Hauptmerkmal IMMER Power ist, egal welches Beiwerk noch drum herum ist.
    Ich MAG Metal, weil ich die Power in der Musik mag. Ich behaupte nur nicht, dass es etwas Besonderes oder hehre Kunst ist. Für mich muss es das auch nicht..

  29. nili68 sagt:

    >Ok, dann stellt sich wohl die Frage nach der Defintion von Metal.<

    Nein, die Frage stellt sich nicht. Es stellt sich auch nicht die Frage, ob der Mond aus Käse ist. Was du gerne hörst, ist bei Vorangegangenem völlig irrelevant, wenn du ben Begriff "Metal" ohne zusätzliche Erklärung gebraucht hast..

  30. Watutinki sagt:

    Ich kann dir nicht ganz folgen.
    Kannst Du mir Metal Bands nennen, die man im Supermarkt aus dem Lautsprecher hört? Die man im ganz normalen lokalen Hit Radio hören kann, dort wo auch Gaga, A-ha und Konsorten laufen? Kannst Du mir kommerziell gängige Werbung aus dem TV nennen, wo Metal zu hören ist?

    Vielleicht fällt es mir leichter es nachvollziehen zu könnnen, wenn ich Beispiele sehe und höre.

  31. nili68 sagt:

    Ich sagte ja nicht, dass Metal jetzt das mainstreamigste ist, was es gibt. Es gibt da natürlich auch Abstufungen. Man könnte jetzt recherchieren, ab wann Mainstream anfängt.
    Links werden (zumindest bei mir) oft nicht freigeschaltet, deshalb Google–>Mc Metal: Lidl und McDonald’s werben mit Metal

  32. BlindeGardine sagt:

    War da auch nicht was bei Pro7, und unterlegt nicht inzwischen eine Vielzahl von Fernsehshows ihr Programm mit Metal-Songs? Ich muss nili da schon recht geben, Metal ist halt ein riesiges Genre und nur weil die Sachen, die du bevorzugst hörst nicht im Radio oder Supermarkt laufen, heißt dass nicht, dass die Sachen die für sowas eben mal genutzt werden kein Metal sind. Es würde ja auch niemand ernsthaft argumentieren, dass Iron Maiden oder Helloween keine Metalbands sind, auch wenn die natürlich nicht klingen wie —-bitte unleserlichen Namen hier einfügen—- aus —-bitte skandinavisches Land und/oder Ortschaft hier einfügen—-.

    Metal ist eben nicht nur das was du gerne hörst und da gibt es nunmal einen beträchtlichen Anteil, der nicht erstseit heute im Mainstream angekommen ist. Ich finde das jetzt aber auch nicht so tragisch solange mir die Musik gefällt. Ich MUSS mich jetzt beim Metal hören nicht rebellisch oder speziell fühlen. Wieviele andere Leute etwas mögen hat keinen Einfluss auf meine Präferenzen.

    Und klar gibt es Subgenres, die so weit vom Mainstream entfernt sind wie irgend möglich, auch weil sie schlichtweg kein Mainstream-Potential besitzen. Auch das ist weder gut noch schlecht. Das ist halt einfach so und ich würde das nicht als Statement gegen die Gesellschaft verstehen, weil sich die Gesellschaft da schlichtweg einen feuchten Furz für interessiert ;).

  33. RTF sagt:

    Fand ich die letzten 3 Alben, die ja auch schon auf Platz 1 der Charts waren noch ok – gut, so muss ich sagen, bin ich von diesem Album schwer enttäuscht.
    Wenn ich texte wie „Seit dem du weg bist gehts mir geil“ lese/höre, rollen sich mir die Fußnägel hoch. Wenn das dann noch mit absolut belanglosem 0815 Poprock musikalisch unterlegt ist, wirds noch schlimmer.

    Es gibt durchaus ein paar nette Tracks auf dieser Platte wie Palmen aus Stahl und Floki, aber der Großteil klingt meiner Meinung nach absolut belanglos nach 0815 und hat keinen größeren Mehrwert.
    Ist Musik die keinem wehtut und nirgendwo aneckt, außer halt bei rechts angehauchten Menschen, aber wie bereits erwähnt belanglos und austauschbar. Schade.

    4/10
  34. RTF sagt:

    Zum Thema Metal im Fernsehen, bei Prosieben habe ich schon In Flames – Come Clarity laufen hören und auch andere Bands verwandter Genres wie A Day To Remember und BFMV liefen da schon.
    Klar, sind natürlich schon sehr große Namen, aber dennoch, härtere Musik im TV. Und es gibt bestimmt noch viel mehr Beispiele, nur fallen mir gerade keine ein.
    Ein anderes Beispiel das mir noch einfällt ist Wrestling. Es gibt sehr viele WWE Akteure die mit Metal und härtere Rockmusik einlaufen.

  35. Watutinki sagt:

    @nili, BG
    Mit Metal meine ich einfach grundlegende schwere Metal Riffs die jetzt nicht gerade in einem Pop Song eingebettet werden. Derartige, ich sage Mal „schwere Klänge“, sind im „normalen Alltag“ meiner Meinung nach immer noch vollständg Tabu. Es ist einfach nicht gesellschaftskonform und das ist auch gut so.
    Die Leute hören sich eher einen Rap Song an, in dem die Mütter diese Landes vulgär beleidigt werden, als einen harmlosen Metal Song (weiß nicht, Hammerfall vielleicht).

    Ich habe Mal nach diesem „Mc Metal: Lidl und McDonald’s“ Video gesucht, gefunden habe ich nur ein Foto:
    https://www.metal-hammer.de/wp-content/uploads/2017/04/26/16/mc-donalds-werbespot.jpg

    Das suggeriert bereits das, was auch zu erwarten ist. Das Metaller in der Gesellschaft eher als sonderbare Freaks wahrgenommen werden. Im Prinzip wirkt der Metaller in dem Video doch wie ein vollständiger Fremdkörper.
    Das einzige Ziel des Videos ist es, etwas Schräges zu zelebrieren und nicht den Metal in einem gesellschaftlich akzeptierten Licht zu zeigen.

    Aber wie gesagt, ich finde das klasse! Metal ist für mich ein Gegenpol zu dem, was die Geselleschaft in ihrem Kapitalismus, Wohlstandsu und Konformitätswahn abfeiert.

  36. nili68 sagt:

    >Mit Metal meine ich einfach<

    Da geht's schon los. Da gibt es nichts zu meinen. Es ist klar definiert, was Metal ist und "schwere Klänge" ist ein recht schwammiger Begriff. Das kann für den einen bereits Bon Jovi sein, bei dem anderen geht das erst bei Slam Death Metal los und alles darunter sind "leichte Klänge."
    Ich begegne durchaus auch Nicht-Metallern und habe nicht das Gefühl als sonderbarer Freak wahrgenommen zu werden.. zumindest nicht wegen meines Musikgeschmacks. LOL
    Natürlich spielt die Werbung mit Metal-Klischees, aber das tut sie in anderen Bereichen auch.
    Ich glaube, es geht dir einfach zu sehr um die Exklusivität des Metal. Wenn wir über Metal in der Werbung, dem Mainstream allgemein reden, ist klar, das es nicht um Raw Black Metal oder Slamming Deathcore geht..

  37. Cynot sagt:

    Hier sind auch nochmal zwei Beispiele, wo härterer Metal verwendet wird. 😀

    KFC
    https://www.youtube.com/watch?v=UO1rYr4BXAI&feature=emb_logo

    History Channel
    https://www.youtube.com/watch?v=9e9HTfRUIC4&feature=emb_logo

    Wenn man kurz Onkel Google fragt findet man tatsächlich noch ein bisschen mehr.

  38. BlindeGardine sagt:

    @Watutinki
    Klar wirkt der Metaler, wenn er mal in der Werbung oder allgemein in Mainstream-Medien auftaucht wie ein Fremdkörper oder sagen wir besser wie ein Paradiesvogel. Den gleichen Effekt hast du aber ja auch, wenn du eine Drag Queen mit einer Gruppe Banker ablichtest oder einen mit Goldketten behangenen Rapper mit einer Gruppe Starbucks Hipstern. Da geht es ja auch um das Herausstechen und um den krassen Kontrast. „Schau mal wer dies und das alles toll findet!“
    Und der klassische Metaler mit langen Haaren, Nietenarmbändern, Lederhose und Kutte ist nunmal irgendwo ein wandelndes Klischee und funktioniert in diesem Kontext halt als Kontrast. Werbung spiegelt aber selten die Realität wieder.
    Heutzutage, wo die Gesellschaft ohnehin stark auf Individualismus ausgerichtet ist, wirkst du doch nicht mehr gefährlich oder nonkonform, wenn du dich optisch als Metaler zu erkennen gibts. Damit schockst du niemanden mehr. Den meisten Leuten ist das schlichtweg egal, außer vielleicht man lebt irgendwo im tiefsten Hinterland, wo das Druchschnittsalter 60+ und Breitbandinternet ein Gerücht ist.
    Klar, wenn du in der Straßenbahn laut Raw Black Metal auf nem Ghettoblast laufen lässt oder in Corpsepaint und Schweineblut über die Straße gehst wird man sich vielleicht nacht dir umdrehen, aber sonst….

  39. nili68 sagt:

    ..und wenn schwere Metal Riffs der Maßstab sind, schließt das den Großteil von Black Metal ja eh schon mal aus. lol

  40. Watutinki sagt:

    Also so ganz bin ich da noch nicht bei euch. Ich habe zwar selbst darauf hingewiesen, aber mir geht es eigentlich weher eniger um den Style, sondern mehr um die Mucke selbst.
    Und es geht mir auch nicht darum, ob Metaller oder die Musik jemanden schockt, oder es in der Gesellschaft akzeptiert ist. Sondern ob es TEIL der Mainstream Gesellschaft ist. Also ob es als völlig normaler Bestandteil wahrgenommen und auch zelebriert wird. Pop, Rap, Techno, Jazz, Klassik, Folk etc., alle dem begegnet man im Alltag am Laufenden Band. In der TV-Werbung, im Einkaufszentrum, im Hit-Radio, als Wartemusik, auf TikTok, einfach überall da, wo der Mainstream den Takt vorgibt.
    Metal findet man dort nicht, weil Metal dort meiner Meinung nach immer noch als nonkonform angesehen wird. Dazu haben sicherlich auch die ganzen Metalvideos beigetragen, die selbst für einen Metal Fan, häufig am Rande der Lächerlichkeit agieren.
    Die Musik wirkt meist zudem zu aggressiv, zu wuchtig und/oder zu komplex. Selbst richtige Rock Musik kann sich meist kaum gegen Pop und Rap etc. durchsetzen.

    Für mich ist Metal kein Teil des Mainstreams, sondern wird dort lediglich akzeptiert, so lange man damit nichts zu tun haben muss. Und aus meiner Sicht sollte sich Metal diesen Status auch beibehalten. So lange bleibt es auch etwas besonderes für mich. Metal ist für mich ein Ausgleich zum Alltag. Wie ein Besuch im Wald, in dem ich abschalten kann und dem nahe sein kann, was den Menschen eigentlich ausmacht.

    Aber klar, ist nur meine Meinung und meine Erfahrung.

  41. Stormy sagt:

    Langsam tut mir unser Watutinki echt nur noch leid.
    Dieses lächerliche Geseier von Mainstream kann ich echt nicht mehr hören. Was für ein Bockmist.
    Ansonsten kann ich über die Auflistung von allem was ach so akzeptiert wäre und wie nicht akzeptiert Metal wäre echt nur noch lachen.
    ,Metal ist hundertmal mehr in der breiten Masse akzeptiert als irgendein Avantgarde Jazz, Indi-Pop, K-Pop, moderne Klassik oder sonstiges vom bekannten Hörschema abweichendes.

    Wenn du mal richtig speziell sein möchtest, dann vergiss deinen Black Metal aus Muttis Keller und pack dir klassische arabische Musik des 15. und 16. Jahrhunderts in den Ghettoblaster. Da hält kein Corpsepaint mit, was die Aufmerksamkeit betrifft.

    Mal ganz im Ernst, du bist so dermaßen verbohrt engstirnig in deiner Fantasiewelt, dir entgeht so viel.

  42. Watutinki sagt:

    Wenn das jetz BG oder nili etc. geschrieben hätte, hätte ich sogar einen Gedanken daran verschwendet.
    Aber von dir… nicht wirklich. LOL :))

    Brauchst darauf nicht zu reagieren, zumindest nicht wenn du noch eine Reaktion von mir erwartest.

  43. Stormy sagt:

    „Wenn das jetz BG oder nili etc. geschrieben hätte, hätte ich sogar einen Gedanken daran verschwendet.
    Aber von dir… nicht wirklich.“

    Genau das meinte ich. Dir geht es nur darum WER.
    Du machst alles von anderen abhängig. Wer sagt etwas, nicht was sagt jemand. Wem (einer kleinen Minderheit, oder „dem Mainstream“) gefällt die Musik und nicht, ob die Musik dir gefällt.

    Nicht mehr und nicht weniger wollte ich dir klar machen und dass du mir leidtust, ist nicht böse gemeint. Du tust mir wirklich leid, weil dir so unglaublich viel (musikalisch, aber auch allgemein) entgeht mit dieser Grundeinstellung.
    Auf die Musik bezogen, trau doch zu deinem Geschmack und bastle dir kein Konstrukt aus abstrakten Variablen (wer und wie viele hören es, wer veröffentlicht es, wie viel Alben werden verkauft etc.) um dir selbst zu definieren was dir gefallen darf und was nicht.

  44. BlindeGardine sagt:

    Ich glaube das was Stormy sagt wollte ich so im wesentlichen auch ausdrücken, nur höflicher ;).

    Ich finde auch du machst deinen Musikgeschmack und deine Hörgewohnheiten zu sehr von Variablen abhängig, die eigentlich nichts mit der Musik selbst zu tun haben. Wer hört das sonst noch, wie bekannt sind die, wie präsentieren die sich, auf welchem Label sind die etc. Und damit einhergehend halt die Einstellung: wenn das und das der Fall ist kann das ja nicht gut sein. Es wirkt schon oft so, als wäre dir das Drumherum und wie es wahrgenommen wird in der Summe wichtiger als die Musik selbst. Und ja, das stimme ich Stormy absolut zu, mMn verpasst man so einiges oder redet es sich auf Teufel komm aus schlecht.
    Klar, ich hab auch Sachen wo ich ganz unabhängig von der Musik sage: „das kommt mir mir nicht ins Haus“. Der Varg Vikernes z.B. kann irgendwann mal noch so wegweisenden Black Metal gemacht haben, da pfeif ich drauf, der Spasti kommt mir nicht auf den Plattenteller. Tendenziell ist sowas bei mir aber eher der Ausnahmefall und ganz ehrlich, letztlich ist das auch dein eigenes Problem 😉

  45. nili68 sagt:

    Watutinki schrieb: „..was den Menschen eigentlich ausmacht.

    Ok, darüber laß uns mal diskutieren. Hast du die nächsten paar 1000 Jahre Zeit? 😀

  46. Stormy sagt:

    @BlindeGardine
    Danke für die tatsächlich deutlich höflichere, aber auch genau treffende, Beschreibung. Beide Daumen hoch! 🙂

    Mir geht es im Übrigen auch so, dass manche Sachen einfach nicht ins Haus kommen. Da geht es aber dann aber um Texte (die ich so einfach nicht hören will, oder generell inhaltlich ablehne) oder hauptsächlich darum, dass ich bestimmten Künstlern einfach keinen einzigen Cent zukommen lassen möchte, was z.B. für bekennende Nazis gilt. (Muss jetzt nicht diskutiert werden, hatten wir schon ausreichend.)

    P.S.
    Ich muss vermutlich tatsächlich einmal um Entschuldigung bitten, ganz allgemein und speziell auch bei Watutinki, denn ich bin, wenn ich ehrlich bin manchmal einfach nur noch genervt von der tausendsten Wiederholung eines Themas oder ähnlichem und verliere dann etwas die Fassung, was sich in meiner Wortwahl niederschlägt. Es ist nicht immer ganz so böse gemeint, wie es sich liest.

  47. Black Kali sagt:

    Wollt ihr euch nicht ein Zimmer nehmen ihr zwei? 😀
    Der eigene persönliche Musikgeschmack steht über allem und kann von soviel mehr beeinflusst werden als bloß Noten und Töne. Daher relativieren sich die meisten Aussagen hier schon von selbst. Hat das bashing hier vielleicht nen anderen Hintergrund?!

  48. nili68 sagt:

    Im RL kann ich das verstehen, wenn einen sowas nervt, wenn man da immer wieder mit konfrontiert wird, aber im Net klickt man es, wenn einen das so belastet, halt einfach weg, liest es erst gar nicht usw. No big deal. Jetzt komm mir nicht mit „wichtige Informationen darunter begraben, ich muss so viel scrollen, das Dashboard ist voll damit“ und so. Ernsthaft? Das ist hier auch ’ne Form von Social Media. Da geht’s nicht nur um knallharte Fakten, von denen das Netz eh voll ist..

  49. Watutinki sagt:

    Also generell ging es hier ja erst Mal um was anderes, nämlich in wie weit der Metal im Mainstream Alltag angekommen ist. Die von euch geposteten Videos bestätigen mir eigentlich, dass Metal maximal als Freakfaktor akzeptiert wird, wenn ein Firma in ihrer Werbung, ihr Produkt nicht beosonders ernst nimmt. Ich habe noch nicht erfahren, wo und wie, in welcher Form der Metal im Alltag manifestiert sein soll. Aus meiner Sicht existiert er dort nicht und das ist gut so.

    Bzgl. des Mainstreams ist der Fokus hier finde ich auch nicht richtig gesetzt. Was mir in erster Linie nicht gefällt, ist nicht Mainstream Mucke als solches, sondern die Mechanismen des Mainstreams. Wenn ich generell etwas gegen Mainstream Musik hätte, würde ich nicht mein Leben lang die Musik von Michael Jackson hören, von A-ha, Nirvana, The Prodigy, von Depeche Mode etc. Ich höre mir auch Alben auf NB an und wenn mir etwas gefällt, schreibe ich es auch.
    Worum es mir hauptsächlich geht, und hier wiederhole ich mich natürlich auch immer wieder, ist das Maxim, mit der Kunst den möglichst kleinsten gemeinsamen Nenner zu treffen, damit so viele Alben wie möglich verkauft werden. Genau das ist für mich die pure Defintion von Mainstream – die Musik an der Masse der Hörer auszurichten.
    Wenn man mir also etwas worwerfen möchte, dann sollte man sich genau auf diesen Aspekt beziehen. Und ich bin davon überzeugt, dass Musik die rein aus künstlerischen Gesichtspunkten erschaffen wird, hier ganz klar wertvoller ist. Und eigentlich ist das für mich die pure Logik.

    Und weil ich mich mit meiner Meinung nicht so alleine fühlen möchte, zitiere ich noch Mal die Aussage meines Bros Sir von Trelldom, zu der ich selbst auch zu 100% stehe:

    „Die Dinge wurden kommerzieller und viel der alten Mystik ist verschwunden. Immer wenn große Massen Interesse an etwas zeigen, hat dies einen negativen Einfluss auf die Sache an sich.“

    Diese Aussage versteht man nur, wenn man auch meine oben beschriebene Aussage versteht.

    nili68 schrieb: „..was den Menschen eigentlich ausmacht.“
    „Ok, darüber laß uns mal diskutieren. Hast du die nächsten paar 1000 Jahre Zeit? 😀“

    Vielleicht war das etwas zu hochtrabend geschrieben. Vielleicht passt besser, „dort wo man sich als Mensch Zuhause fühlt und seiner Natur begegnet“ :))

  50. Black Kali sagt:

    Ist doch auch logisch das wenn sich Musik bzw die Kunst dahinter einem Business unterordnen muss, leidet das ganze natürlich. Ich bin auch der Meinung: in den aller wenigstens Fällen gelingt es das maximale an Kunst UND Geld herauszuholen. Da muss es schon, wie man so schön sagt, den Zahn der Zeit treffen.

  51. BlindeGardine sagt:

    Eines finde ich allerdings etwas paradox und das trifft man in vielen Subkulturen an, besonders aber im Metal.

    Einerseits verliert Musik (angeblich) an Qualität, wenn sie einem größeren Publikum bekannt wird. Gut, ist meist in den Fällen so, wenn Künstler ihre Musik gezielt auf den breiteren Erfolg ausrichten. Ich würde aber trotzdem behaupten, dass das zwar oft aber nicht immer der Fall ist. Nicht alles, was viele Menschen mögen wird automatisch schlechter. So weit, so gut.

    Andererseits ist aber auch oft das Geheule groß, wenn besagte Musik nicht die Wertschätzung erfährt, die Szene-Afficionados für angemessen halten. Oft liest man ja auch auf metal.de entsprechende Kommentare, wo Rezensenten hart angegangen werden, weil sie offenbar nicht den erlesenen Geschmack des Kommentators teilen. Wenn es aber ja nun mal um Musik geht, die vermeintlich zu Gunsten der Qualität ein Untergrunddasein fristen und bloß nicht zu bekannt werden soll, dann muss man als Fan auch damit leben können, dass das viele Leute scheiße finden. Denn im Underground findet solche Musik ja grade statt, weil sie aneckt und eben nicht jeden auf Anhieb begeistert.

    Sowas kann sich natürlich mit der Zeit auch ändern, nehmen wir beispielsweise mal Manilla Road. Was wurden deren Platten in den 80ern und frühen 90ern im Rock Hard teilweise verrissen. Heute gilt Mark Shelton bei den selben Redakteuren als der Szene-Jesus. Grade deshalb sollte man sich vielleicht auch überlegen, ob man jetzt wirklich einen beleidigenden Kommentar unter eine Rezension setzen muss, der man nicht ganz zustimmt. Besonders wenn man selbst ja gewisse Ansprüche an die Zugänglichkeit bzw. Unzugänglichkeit seiner Musik hat.

  52. Watutinki sagt:

    „Nicht alles, was viele Menschen mögen wird automatisch schlechter. So weit, so gut.“

    Nein, aber etwas das an viele Menschen ausgerichtet ist, ist potentiell eher… nenne es wie Du willst. ;))

    „Andererseits ist aber auch oft das Geheule groß, wenn besagte Musik nicht die Wertschätzung erfährt, die Szene-Afficionados für angemessen halten.“

    Das stimmt. Aber die Frage ist, was in dem Fall Wertschätzung konkret bedeutet, also auf wen und was bezogen?
    Wenn ich selbst sage, dass ein Black Metal Werk bzw. eine Band zu wenig Wertschätzung erhält, dann ist das nur auf die BM Szene selbst gemünzt. Oder noch genauer, auf die ganz konkret angepeilte Zielgruppe. Ich finde z.B. das Trelldom mehr Wertschätzung in der Szene erfahren müssten. Gegenüber Darkthrone, Mayhem, Gorgoroth oder jetzt auch WITTR, sind die immer noch ein Gehemimtipp. Prinzipiell finde ich das als Fan gut, aber für die Band wünsche ich mir im Rahmen der Zielgruppe, natürlich mehr. Insbesondere weil es die Chance erhöht, diese auch Mal live zu erleben.
    Und natürlich gönne ich jedem Künstler der sich treu bleibt, auch die Alimente die sie damit verdienen.

    „Wenn es aber ja nun mal um Musik geht, die vermeintlich zu Gunsten der Qualität ein Untergrunddasein fristen und bloß nicht zu bekannt werden soll,“

    Na ja, ob sich das immer so gegenseitig zwingend ausschließt…
    Was ist mit Darkthrone oder WITTR etc.? Ich denke wenn man ein gewisses Qualitätslevel, einen Status in der Szene erreicht, muss man vom Bekanntheitsgrad her, nicht im Underground verhaftet sein. Aber Underground ist hier vielleicht auch die falsche Bezeichnung.
    Generell natürlich schwierig, der Mensch will mit dem was er macht Erfolg haben. Die Frage ist, wie definiert er Erfolg und wieviel Kompromisse ist er bereit einzugehen, dafür von der ursprünglichen Intention abzuweichen.
    Wenn ich mit Klassikbombast im BM Erfolg habe, aber eigentlich old-school Geholze machen möchte, ist das maximal unglücklich für den Künstler. Ich bin aber ein Freund von „Side Projects“, das ist eine gute Möglichkeit auch Mal anderes auszuprobieren. Leider wollen viele Künstler wohl nicht auf den erlangten Bekanntheitsgrad ihres Bandnamens verzichten.

    „dann muss man als Fan auch damit leben können, dass das viele Leute scheiße finden. Denn im Underground findet solche Musik ja grade statt, weil sie aneckt und eben nicht jeden auf Anhieb begeistert.“

    Weiß nicht. Ich ärgere mich auch immer, wenn Rezensenten Musik beurteilen, zu der sie überhaupt keinen Bezug haben. In meinen Augen sind das unqualifizierte Reviews die keinen Wert haben. Ich würde keine Musik hochoffziell beurteilen, schon gar nicht negativ, wenn ich diese gar nicht beurteilen kann. Das macht aus meiner Sicht keinen Sinn und führt häufig zu würdelosen Abhandlungen.

  53. nili68 sagt:

    >zu der sie überhaupt keinen Bezug haben.<

    Wenn man zu einem anderen Fazit kommt als du, bedeutet das nicht, dass man keinen Bezug dazu hat. Der Bezug kann ja auch anders aussehen als deiner, aber trotzdem genau so tiefgründig sein.
    Mal so ganz allgemein: Man kann unbeirrbar von etwas überzeugt sein, aber trotzdem falsch liegen, wenn man solche Begriffe benutzen möchte. Ich sage nicht, dass es bei dir der Fall ist, aber sowas gibt es. Der Grad deiner Überzeugung und Gefühle sagt nichts über die Fakten aus. Du gibst dir zwar merklich Mühe, deine Meinung zu begründen, aber mir steckt da zu viel Gefühl drin. Auf der Ebene braucht man gar nicht diskutieren, wenn eh jeder seine eigene Wahrheit hat. Kommerzieller Mainstream kann durchaus echte Kunst sein und abwegiger Underground totaler Schrott und du weißt nie, inwieweit das handwerkliche Vermögen des Künstlers da mit reinspielt oder was wirklich dessen Intention war.

  54. Watutinki sagt:

    Natürlich erhebe ich nicht den Anspruch immer Recht zu haben, zumindest trifft das meistens zu. Ich finde es nur nervig das immer wiederholen zu müssen (Wiederholungen sind hier ja ohnehin ungerne gesehen). Sollte einfach selbstverständlich sein und ist es für mich auch! Ist halt fast alles nur meine Meinung und von der einen Aussage bin ich mehr überzuegt, als von der anderen. Hoffe ich muss da jetzt hinter jedem Satz eine Benotung packen. ;))

    Und natürlich ist es der Blickwinkel eines Fans, nicht eines Künstlers. Und natürlich hat ein DS Musiker der Musik in seinem Schlafzimmer macht, andere Voraussetzungen, als eine Band oder ein Musiker der nebebei noch ein Aufnahmestudio betreibt. Meine Meinung kann daher auch niemals allgemeingütlig sein.

    „Wenn man zu einem anderen Fazit kommt als du, bedeutet das nicht, dass man keinen Bezug dazu hat. Der Bezug kann ja auch anders aussehen als deiner, aber trotzdem genau so tiefgründig sein.“

    Habe damit auch niemanden bestimmten gemeint. Wobei ich da mit einem Auge immer auch die BURZUM DS Rezensionen hier im Visier habe. Sorry, aber da gibt es einfach keine zwei Meinungen. Also in dem Fall eine „Ich habe Recht Einstufung von 10“. :))
    Ich finde man sollte sich halt selbst hinterfragen, kann ich mit diesem Musikstil generell etwas anfangen oder nicht. Und wenn nicht, dann sollte man finde ich hier auch die Finger von einem Review zu lassen oder aber mit einem zu erwartetenden Shitstorm klarkommen.

  55. nili68 sagt:

    Ich bin der Meinung, dass man mit einem allgemeinen Kunstverständnis auch etwas beurteilen kann, ohne einen emotionalen Bezug dazu zu haben.
    Um auch mal etwas hochtrabend zu werden, glaube ich, dass tatsächlich ALLES im Universum nur Mathematik ist und selige Unwissenheit oder Gefühle dazu existieren, dass erträglicher zu machen. Bewusste Ignoranz könnte man auch sagen, um das erträglicher zu gestalten. Man könnte jetzt eine Brücke zu Nietzsche und Nihilismus schlagen und noch mit Religion anfangen, aber wir wollen mal nicht übertreiben.. ;-D 😀

  56. Watutinki sagt:

    „allgemeines Kunstverständnis“ ist mir jetzt etwas zu grobstollig, das kann alles und nichts bedeuten.

    Und für Mathematik ist das hier das falsche Forum. ;))

  57. BlindeGardine sagt:

    Also bei den maximal 5-6 verschiedenen Leuten, die hier in der Regel ein Album oder eine Rezension kommentieren, von einem Shitstorm zu sprechen ist vielleicht auch etwas übertrieben. Bedenkt man, dass sich davon dann vielleicht 2-3 negativ äußern, ist das allenfalls ein milder Durchfall.
    Wobei, nach Black-Metal-Maßstäben sind 5-6 Leute ja manchmal durchaus ein voller Club ;).

    Nichtsdestotrotz, es kommt hier eigentlich sehr selten vor, dass jemand ein Album rezensiert, ohne einen Bezug zur Musik zu haben. Die Person setzt vielleicht andere Maßstäbe an und kommt vielleicht zu einem anderen Ergebnis, daraufhin aber einfach nur komplette Ahnungslosigkeit und Unverständniß des Genres zu unterstellen ist schlichtweg kindisch.
    Ich habe z.B. auch durchaus einen Bezug zu Black Metal, wie aus unseren Diskussionen hervorgeht setze ich aber vermutlich vollkommen andere Maßstäbe an als Watutinki.

  58. Stormy sagt:

    „Wobei, nach Black-Metal-Maßstäben sind 5-6 Leute ja manchmal durchaus ein voller Club ;).“

    Wenn nicht gar schon Mainstream. 😉

  59. Watutinki sagt:

    @BG: Da hast Du mich falsch verstanden. Außer die Burzum Reviews, hatte ich damit in keinster Weise metal.de im speziellen im Visier. War mehr so eine allgemiene Aussage.

  60. Der Jainiche sagt:

    Belanglos, Austauschbar, Langweilig
    Mehr gint es dazu nicht zu sagen.