In Europa gelten SALIVA noch als Geheimtipp. In den Staaten amtieren sie mittlerweile unter den absoluten Topsellern im Rockgenre. Kein Wunder! Mit „Blood Stained Love Story“ haben sie bereits ihr fünftes Album am Start, das schon in der ersten Woche auf Platz 19 in den Billboard-Charts landete. Für alle die die Band noch nicht kennen, Sänger Josey Scott von SALIVA sang vor einigen Jahren mit Chad Kroeger (NICKLEBACK) den bekannten Titeltrack „Hero“ zum ersten Spiderman-Film.
Mit astreinem Mainstreamrock versuchen die Jungs aus Memphis mit ihrem begabten Frontmann nun auch in Europa verstärkt Fuss zu fassen. Dass sie dabei auf dem richtigen Weg sind, beweist ihr neues Album. Perfekt produzierter Rock, ja fast manisch depressive Songs mit einem dezenten Anteil von Newmetal-Eisprengsel, dazu sehr intelligente Texte zwischen Trotz und Depression. Was soll da noch schief gehen.
Die Songs sind sehr eingängig und massenkompatibel weshalb SALIVA aber nicht verteufelt werden soll. Die Band konzentriert sich auf das Wesentliche und scheut nicht kleine Experimente mit in ihre Songs einzubauen. Trotzdem bleiben sie am Boden und riskieren keine unerforschten Ausflüge ins Ungewisse.
SALIVA bieten feinen Rock für alle die nicht unbedingt ins Extreme abdriften wollen. Anspruchsvoll, hausgemacht und auch ideal als Hintergrundberieselung für die Rockkneipe nebenan. Dabei wirken die Jungs noch relativ frisch und nicht als reines Verkaufsprodukt wie beispielsweise NICKLEBACK. Wer jedoch schon auf diese abfährt, der liegt bei SALIVA auch nicht falsch. Empfehlenswert!
Schade, dass hier so wenige Alben der Band vertreten sind. Auch schade, dass die Highlights der Diskographie gar nicht besprochen wurden!
„Blood Stained Love Story“ gehört eher zu den durchschnittlichen Werken der Josey-Scott-Ära, selbst wenn ein paar Highlights vorhanden sind. Der Opener macht amtlich das, wofür man die Band schon von Anfang an gemocht (oder eben nicht gemocht) hat. Danach folgen ein paar nette Songs, die aber nicht die Qualität früherer Alben heranreichen können. Erst mit „One More Chance“ gibt es ein sehr starkes Lied, doch es folgen zwei kitschige Mainstreamnummern.
„Black Sheep“ rockt so hart vor sich her, dass man kaum glauben möchte, es mit der selben Band zu tun zu haben, doch danach folgen nochmal zwei ruhige Nummern, die so direkt in jedem Radiosender zu hören sein könnten.
So bleiben 3 echt gute Songs, ein paar solide Nummer und etwas zu viel weichgespülter Mainstream-Poprock, der sogar noch softer als Nickelback klingt. Da empfehle ich eher die Vorgänger oder auch den Nachfolger „Cinco Diablo“!