Saint Deamon - League Of The Serpent

Review

“League Of The Serpents“ von SAINT DEAMON präsentiert sich rein optisch zwar gewohnt düster, jedoch ist auf dem Cover zu Album Nummer vier entgegen der sonstigen Gewohnheit im Zentrum diesmal kein Schiff unter vollen oder zerfetzten Segeln bei stürmischer nächtlicher See (auch mal begleitet von Sensenmann und Totenkopf) zu sehen. Das Schiff ist diesmal nur eine Randerscheinung, während eine große römische Vier aus Stein vor einem brausenden Gewittersturm und schäumenden Meereswogen den Hintergrund für eine Zauberin mit Umhang und Gandalf-Gedächtnis-Stab bildet, an dem sich eine Schlange emporschlängelt. Die Zauberin steht allein mitten auf einem leichenübersäten Schlachtfeld. Soweit so eindrucksvoll. Doch gibt es mit “League Of The Serpent“ auch auf die Ohren, was die Optik verspricht?

SAINT DEAMON – melodischer Power Metal aus Skandinavien

Das norwegisch-schwedische Power-Metal-Quartett SAINT DEAMON meldet sich gut dreieinhalb Jahre nach ihren letzten Studioalbum “Ghost“ mit ihrem neuen Langspieler “League Of The Serpents“ eingängig und unüberhörbar zurück. Die Band, bestehend aus Jan Thore Grefstad (Vocals), Toya Johansson (Gitarre), Nobby Noberg (Bass) und Alfred Fridhagen (Drums), hat sich auf diesem Album zum Ziel gesetzt, die Polyrhythmik ihrer Stücke auszuweiten. Um möglichst frisch und neu zu klingen, wurden die Songs für dieses Album alle neu geschrieben, es ist keine alte Songidee verwendet worden.

Ihr Ziel haben die vier Bandmitglieder erreicht. “League Of The Serpent“ klingt, obwohl durchaus typischer Power Metal, streckenweise fast schon proggig angehaucht und überrascht mit reichlich Tempo- und Melodiewechseln. Vom galoppierenden Power-Metal-Song wie dem Titeltrack “League Of The Serpent“ über die rhythmischen Midtempo-Stücke “The Final Fight“ und “Lost In Your Sin“ bis hin zum Abschlusskracher “They Call Us Deamons“ fühlt sich der Zuhörer gut unterhalten. Gleich der erste Song “At Break Of Dawn“ entpuppt sich als fieser Ohrwurm, den Refrain bekommt man nur schwer wieder aus dem Gehörgang. “Load Your Cannons“ könnte für SAINT DEAMON live das werden, was „Let The Hammer Fall“ für HAMMERFALL ist.

Eingängiges Comeback oder belangloses Gezischel?

Insgesamt ist “League Of The Serpent“ eine solide Platte, die richtig Laune macht. Extrem erfrischend ist, dass auf die obligatorische Schmalz-Ballade komplett verzichtet wurde. SAINT DEAMON rocken, stampen und wirbeln sich durch alle elf Titel, dass es eine wahre Freude ist. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das live anhören wird.

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04.05.2023

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