Saint Aside - Angel Come

Review

Nachdem SAINT ASIDE seit ihrer Gründung im Jahre 1999 in Eigenproduktion ein Album („Local:Off“, 2003) und eine EP („Don’t Wanna Be Reminded“, 2004) sowie dann 2007 via KickTheFlame Records ihr erstes Album über ein Label veröffentlichten („Wrong Side Of The Road“), wurde es erst einmal vier Jahre lang still um die Band. Dass dem so war, lag mitunter an dem tragischen Tod des Bassisten der Band im letzten Jahr, welcher die Veröffentlichung von „Angel Come“ um ein gutes Jahr verzögerte.

Man könnte allerdings schlecht behaupten, dass sich im Hause SAINT ASIDE nichts getan hat, so merkt man dem nun vorliegenden Album doch deutlich eine Menge Herzblut an. So ist „Angel Come“ das erste komplette als Augmented Reality produzierte Album, auch das erste Video zu der Scheibe wird in Augmented Reality geliefert – was genau das in diesem Falle heißt, kann ich leider nicht beurteilen, da mir momentan die dazu benötigte Webcam fehlt. Deshalb möge man mir verzeihen, dass diese Review einzig und allein die Musik, die auf „Angel Come“ zu hören ist, behandelt.

So spielen die vier Leipziger auf „Angel Come“ in gewohnter Manier ihren eingängigen, leicht poppigen Alternative Rock, der mit Elementen aus dem Grunge der Neunziger aufbereitet wird. Das machen sie ganz bestimmt alles andere als schlecht und können mit den ersten drei Tracks des Albums – der Titelsong, das fette „Come To Me“ sowie das THE-KNIFE-Cover „Heartbeats“ – gleich drei wirklich nette Songs vorlegen und Bonuspunkte sichern. Letztere haben SAINT ASIDE allerdings leider auch ein bisschen nötig, denn die Hitdichte auf dem eh nur sieben Songs umfassenden Album lässt in der zweiten Hälfte der Spielzeit drastisch nach. Das gipfelt dann schließlich in „Wavelength“, einem uninspirierten Hin- und Hergewerfe von Latin-Music-Zitaten. Ein weiterer Schwachpunkt wäre noch der Gesang, der zwar über die Albumlänge ganz gut als Begleitung der Instrumentalfraktion funktioniert, aber auch nicht so wirklich Akzente zu setzen und aus der Masse herauszustechen weiß. Wie dünn der Gesang tatsächlich ist, zeigt vor allem die als Bonus vorhandene Akustikversion von „Come To Me“, die generell nicht unbedingt der Burner ist und einmal mehr verdeutlicht, dass Rockmusik immer noch am besten mit verzerrten Gitarren funktioniert.

Die oben aufgeführten Punkte mögen insgesamt sehr negativ klingen, dabei ist „Angel Come“ bei weitem kein schlechtes Album. Bis auf das genannte „Wavelength“ und die „Come To Me“-Akustikversion fällt kein Song besonders negativ auf, die ebenfalls angesprochenen ersten drei Tracks liefern sogar brauchbare Ohrwürmer. Das war’s dann aber auch, zu keiner Zeit ist „Angel Come“ mehr als „nett“ und „brauchbar“ und somit nur Fans von Alternative Rock als Zwischenmahlzeit wirklich zu empfehlen.

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30.09.2011

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