Wurde das Debüt „Irreversible Decay“ der Belgier SAILLE noch mit beachtlichen neun Punkten bei metal.de bewertet, so sank die Gunst und Bewertung mit den beiden folgenden Studioalben auf sieben („Ritu“ – 2013) bzw. fünf („Eldritch“ – 2014) Punkte ab. Da die Band sich durchaus selbstkritisch zum letzten Album geäußert hat, gehen wir zunächst einmal frohen Mutes an die neuste Veröffentlichung „Gnosis“.
SAILLE bleiben SAILLE…
Musikalisch sind die Belgier sich jedenfalls treu geblieben. Das Sub-Genre Symphonic Black Metal trifft es in der Tat ziemlich gut. Dabei steht die Band der wohl bekanntesten Szene-Größe DIMMU BORGIR nicht so nahe, wie mancherorts vermutet wird.
Übergreifend klingt „Gnosis“ aufgeräumt, weitestgehend schnörkellos und klar. Dabei zeigen SAILLE keinerlei Anzeichen irgendeiner Patina, der druckvolle Sound ist dafür viel zu technisch. Durch die musikalische Virtuosität und schnelle Härte ist das Album dabei dennoch interessant und hörenswert.
…allerdings wirkt „Gnosis“ erfreulich fokussiert.
Ins Auge fallen ein wirklich großartiges Cover-Artwork von Jean-Philippe Sonnet (Threadbare Artwork) und ein abgewandeltes Logo. Gitarrist Reinier Schenk führt hierzu aus: „Das Logo wurde als Statement modifiziert, die Schnörkel wurden entfernt, sowohl im Artwork als auch in der Musik. Der Hörer wird SAILLE bestimmter erleben, mit einer eigenen Identität.“
Die Gründe hierfür liegen auf der Hand, so wird nach dem Ausstieg von Keyboarder Dries Gaerdelen diese Position zunächst nicht neu besetzt. Die symphonischen Elemente sind zwar in der Musik geblieben, der Einsatz ist jedoch wesentlich dezenter. Grundsätzlich ist das Album dabei im schnellen und harten Up-Tempo-Bereich angesiedelt. Der Kitschfaktor tendiert erfreulicherweise gegen Null, ohne von treibenden und guten Melodien Abstand nehmen zu müssen. Auch die beim letzten Album diagnostizierten technischen Kritikpunkte („Plastiksound“) wurden verbessert, das Album ist trocken, treibend und hart abgemischt worden.
Summa Summarum
Insgesamt sind SAILLE zurück in der Spur, was sich auch in der Bewertung mit guten sieben Punkten widerspiegelt. Es geht aufwärts.
Ich würde 8,5 Punkte geben. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber die Ausführung ist mehr als solide. Wenn man nicht der Meinzung ist, dass mit jeder neuen CD eine neue Musikrichtung erfunden werden muss, sollte man als Anhänger von Sympho-BM keine Probleme haben.
Moin, unser Bewertungssystem sieht keine Zwischenschritte vor 😉
Ich war mir nicht sicher, hab‘ aber schon sowas geahnt… 😀