Saille - Eldritch

Review

Schaut man sich die Reviews der Kollegen zu SAILLEs ersten beiden Alben „Irreversible Decay“ (2011) und „Ritu“ (2013) an, ist zu verzeichnen, dass die Band nicht gerade in unserer Gunst gestiegen ist: Während „Irreversible Decay“ noch satte 9/10 Punkte abräumte, kam „Ritu“ gerade noch auf 7/10. Jetzt liegt mit „Eldritch“ das dritte Album der Belgier vor … und der Abstieg geht weiter.

SAILLE bieten auf „Eldritch“ nämlich absolut durchschnittlichen und mittelmäßigen Standard. Standard-Melodic-Black-Metal mit Standard-Sinfonie-Elementen und einer ziemlich glatten Standard-Produktion (vor allem das Plastik-Schlagzeug nervt). Damit könnte alles gesagt sein. Nicht? Na gut: Hier und dort lassen SAILLE aufhorchen – nette Melodien sind auf „Eldritch“ durchaus zu hören, auch strukturell zeigt der Fünfer aus Gent, dass die Köpfe dahinter eigentlich wissen, wie gute Songs funktionieren. Das Problem ist nur, dass emotional nichts herüberkommt, von Atmosphäre will ich gar nicht erst reden. Und wenn mal eine wirklich gute Idee dabei ist – man höre die Spoken-Words-Passage in „The Great God Pan“ -, dann wird sie schnell wieder marginalisiert, indem man ihn durch den für dieses Album typischen Plastik-Blast mit Langeweile-Riffing ablöst.

Nein, das war nicht viel – „Eldritch“ ist alles in allem nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Wem die letzten DIMMU BORGIR-Alben noch zu inspiriert und zu natürlich klangen, der könnte mit SAILLEs neuestem Streich glücklich werden. Ehrlich gesagt weiß ich jedoch nicht, wen man damit kriegen will – Black Metaller werden dieses Album alleine wegen seiner Produktion ablehnen, und den CRADLE OF BORGIR-Teenies dürfte es an Eingängigkeit und (pseudo-)böser Attitüde fehlen.

03.11.2014
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