Sahg - II

Review

SAHG, diesen Namen sollten sich alle Doomster merken! Denn was die Norweger hier spätestens mit diesem zweiten Album, nach dem Debütalbum „I“ von 2006, abliefern, darf zum Besten gezählt werden, was das Genre so zu bieten hat. 2004 von Mitgliedern diverser anderer Bands (GORGOROTH, MANNGARD, AUDREY HORNE) als weitere Spielwiese gegründet, um ihren großen Vorbildern zu huldigen, hat sich der traditionelle Doom Metal zwar nicht gewandelt, aber SAHG bündeln auf „II“ ihre Stärken und legen ein Werk vor, mit welchem sie nun zu den großen Könnern dieses Stils gezählt werden können und müssen.

Auf den Spuren des klassischen Heavy Metals, Doom Metals, Hard Rocks und Stoner wandeln die drei Nordlichter und bedienen sich hierbei hauptsächlich aus dem Fundus der 70er und frühen bis mittleren 80er Jahre. Dabei zeigen sich SAHG nunmehr deutlich gereifter, erwachsener. Die Stücke klingen in sich schlüssiger, das Album im Gesamten etwas abwechslungsreicher und dynamischer, die Musik wirkt anspruchsvoller, das Feeling wirkt (noch) authentischer, und das Tempo wurde etwas angezogen. Gingen bei „I“ die Songs vom ersten Hör weg gleich in den Kopf und blieben hängen, benötigt „II“ etwas mehr Zeit, wird hier mehr vom Hörer gefordert.

Egal um was für ein Stück es sich auch immer handelt: Der flotte, mit knackigen Riffs versehene, direkte Opener „Ascent To Decadence“, der Monstergroover „Echoes Ring Forever“ mit verdammt viel Psychedelic, das bombastische Zwischenspiel „From Conscious Sleep“, das schleppende „Star-Crossed“, die psychedelische, mit vielen Details verzierte Ballade „Escape The Crimson Sun“, der Doom Rocker „Pyromancer“, das komplexe „Wicked Temptress“, das epische „By The Toll Of The Bell“ oder das abschließende, überlange und äußerst facettenreiche „Monomania“, alle Songs bewegen sich auf einem durchweg hohen Niveau und zeugen von songwriterischem Können.

Schöne, teilweise ganz schön mächtige, knackige Ohwurm-Riffs, locker eingestreute Gitarrensoli, tolle Melodien, viele coole Effekte, groovendes Bassspiel, Gesang zwischen Ozzy Osbourne und ein wenig Bruce Springsteen, hier und da dezent eingesetzte Synthesizer-Chöre, akustische Klänge und/oder ein wenig Delay auf dem Gesang. Oder anders ausgedrückt: Man nehme eine gute Portion BLACK SABBATH, mische diese mit PENTAGRAM, SOLSTICE, alten IRON MAIDEN, LED ZEPPELIN und ein klein wenig PINK FLOYD, fertig ist der zwar eigentlich nicht sonderlich innovative, dafür aber herrlich düster atmosphärische, abwechslungsreiche und entspannte Sound der Nordmänner, welcher einfach ungemein viel Spaß bereitet. Die warme Produktion tut ihr übriges, um „II“ zu einem äußerst frischem, unterhaltsamem Album zu machen.

25.03.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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