Sahg - Born Demon

Review

SAHG springen abermals ins Höllenfeuer. „Born Demon“ ist ein teuflischer Doom-Reigen, der die ewige Verdammnis attraktiv erscheinen. Das Album ist tanzbar und heavy, steckt mit einem Fuß aber auch tief und fest im okkulten Teufelssumpf.

Seit dem ersten Album geht es bei den Norwegern um den gefallenen Engel, mysteriöse Rituale unter alten Sternen und gottlose Moral. Dabei geht es SAHG aber nicht darum, ein diabolisches Image samt Esoterik-Kauderwelsch zu pflegen, sondern um auf abstrakte Weise das Außenseitige, Suchende, Rastlose in uns allen anzusprechen.

„Born Demon“ – das Andere in uns

Dazu passt die Zugänglichkeit der Musik. Seien wir mal ehrlich: SAHG spielen eher lockeren 2000er-Alternative-Rock wie FIREBALL MINISTRY denn walzenden Doom Metal wie KRUX, verfügen aber über einen druckvollen Sound, der sofort ins Blut geht. Hinzu kommt die zwar etwas eindimensionale, aber auch angenehme Stimme von Sänger Olav Iversen, die charismatisch in die Fänge des Teufels lockt.

An den Instrumenten herrscht seit jeher gehobener Standard. Man könnte sagen, dass SAHG sich seit ihrem Debüt „I“ vor 16 Jahren nicht viel weiterentwickelt haben, muss dann aber auch zugeben, dass sich die Band mit dem ersten Album bereits auf einem hohen Niveau bewegte.

Entsprechend gehaltvoll geht es auf „Born Demon“ weiter, das Hits wie „Fall Into Fire“ oder „Heksedans“ beinhaltet. Auch insgesamt kann das Album überzeugen, obwohl sich einige Filler an Bord die Höllenfahrt geschlichen haben. Diese hören sich ehrlich gesagt stark nach dem Beiwerk der vorherigen Langspieler an.

SAHG fahren ihren ganz eigenen Höllentrip

Das bedeutet, dass die Band sich einerseits ein bisschen festgefahren hat, andererseits aber auch hörbar wohl in ihrer Nische fühlt. Ja, SAHG haben einen ganz eigenen Sound. Um trotzdem einen einordnenden Vergleich zu bringen: Sollten MONSTER MAGNET und GHOST jemals zusammen auf Tour gehen, wären die Norweger das ideale Vorprogramm.

Wer die Band schon immer gut fand, wird auch „Born Demon“ frohlockend durch die Ohren wehen lassen. Aber auch für alle anderen bietet das Album unterm Strich gute alte Teufelsmusik. Und wer weiß: Vielleicht ist ja sogar genau der Song dabei, der euch einen festeren Pakt mit SAHG schließen lässt.

25.11.2022
Exit mobile version