Sadus - The Shadow Inside

Review

Soundcheck November 2023# 16 Galerie mit 15 Bildern: Sadus - Party.San Metal Open Air 2024

Nach 17 Jahren kommen SADUS jetzt mit einem neuen Album namens „The Shadow Inside“ auf der Überholspur angerast. Schnell war die Band ja schon immer unterwegs, der Opener „First Blood“ verursacht nach kurzer Aufwärmphase aber ein derart hektisches Durcheinander, dass die Funken sprühen. Darren Travis lässt seine Stimmbänder ebenfalls glühen und Freund:innen eines gepflegten Reibeisens ohne Unterlass frohlocken. „Scorched And Burnt“ hält mit angezogener Handbremse, dafür aber weiterhin super tight, auf eine unheilvolle Verbindung aus Death und Thrash zu.

„The Shadow Inside“ ist bissig, fies und gemein

Schon mit dem dritten Song „It´s The Sickness“ erhöhen SADUS das Tempo wieder auf „wahnsinnige Geschwindigkeit“ und man bekommt gehörige Probleme, wenn man das Haupthaar dazu im korrekten Takt fliegen lassen will. Ansonsten bleibt es thematisch so, wie es im Hause SADUS zum guten Ton gehört: Ein Song wie „Ride The Knife“ spricht Bände. Nach dem Lied hängen von den Schläfen nur noch blutige Fetzen herab, wo einst wohlgeformte Ohrmuscheln mit dem Gesicht verwachsen waren. In der Regel fühlt man sich nach einem Brutalo-Death-Metal-Album so ausgelaugt, wie nach den 10 Songs auf „The Shadow Inside“.

SADUS verbreiten Hektik

Wo wir gerade von Brutalität sprechen: „Anarchy“ kommt mit einem derart krassen Intro-Riff daher, das unwillkürlich an MALEVOLENT CREATION und THE BLACK DAHLIA MURDER erinnert und wie eine Feuerwalze unvermittelt über dich hinwegfegt. Später erinnert der Gesang an einen gewissen Schmier, wobei in jedem SADUS-Song wohl mehr Noten verarbeitet werden, als auf einem ganzen DESTRUCTION-Album. Ob das immer ein Vorteil ist, kann diskutiert werden. Immerhin lässt sich „The Shadow Inside“ nur unter Aufbringung aller Kraftreserven durchhören. Sicher – das Songwriting ist smart, die technischen Skills der Bandmitglieder überragend.

Ein wenig mehr Dynamik würde einer Spielzeit von knapp 50 Minuten aber guttun. Immerhin trifft das stetige Keifen Travis und vor allem die nicht durchgehend druckvolle Produktion mitunter eine schrille Frequenz, die nicht leicht zu verdauen ist. Als Comeback-Platte dient „The Shadow Inside“ nicht. Zu glatt und steril ist das Finish und man muss auf den rumpelnden Technik-Thrash von damals schmerzlich verzichten. SADUS setzen zwar ein Statement aus Wut und Tempo, versehen es allerdings nicht mit ihrer gefürchteten Signatur, was vielleicht auch am Fehlen von Bassist Steve Di Giorgio liegt, der bekanntlich die Gallionsfigur für den Anspruch der Band darstellte. Für alle, die technisch versierten und bitterbösen Death-Thrash mögen, ist „The Shadow Inside“ aber natürlich eine Wohltat.

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10.11.2023

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Sadus auf Tour

1 Kommentar zu Sadus - The Shadow Inside

  1. destrukt. sagt:

    Sitz hier iwie auch zwischen den Stühlen. Dass man Steve DiGiorgio nicht ersetzen kann, ist die eine Sache, aber wieso man dann vorsichtshalber komplett auf den Bass verzichtet (im Sinne von „nicht wahrnehmbar“) , ist dann doch etwas untypisch. Und auch die Destruction-Verweise sind absolut nachvollziehbar, fühl ich mich doch ein ums andere unwillkürlich dazu berufen laut „Naiiiiled to the croooooss“ oder „Cuuuurse the goooods“ zu blöken.
    Insgesamt aber iwie alles bisschen zu viel midtempo und zahm, dass man meinen könnte, auch Sadus hat die #altersmilde heimgesucht. Und in anderen Momenten find ichs dann doch auch wieder fett und ganz cool. Sadus setzen anno 2023 (erwartbar) keine Maßstäbe mehr, sind etwas langatmig, aber haben immer wieder coole Momente und Flair. Denke die Wertung geht absolut klar.

    6/10