Eine Scheibe mit dem klangvollen Titel „Morbid Majesties“ wird dem Hörer kaum Happy Metal oder Gute-Laune-Rock kredenzen, das ahnt man schon von vornherein. Und richtig, der Verdacht bestätigt sich schon nach den ersten Noten, SADISTIK FOREST zocken eine Mischung aus Brutal Death und Todesblei amerikanischer Prägung.
SADISTIK FOREST hauen uns mit „Morbid Majesties“ ordentlich auf die Mütze
Und mit dem quasi Titeltrack „Morbidly Majestic“ machen die Jungs auch gleich mal mächtig Druck. Man ist spürbar um Abwechslung und Strukturen bemüht, das macht schon Laune. Natürlich hört man an allen Ecken und Enden CANNIBAL CORPSE und Konsorten raus, aber es hat ja schließlich auch niemand verlangt, dass dieses Genre völlig neu definiert werden muss. Das Konzept von SADISTIK FOREST ist eigentlich denkbar einfach: Einmal durchschütteln bitte! Dennoch vergessen die Herren keinesfalls, die eine oder andere coole Melodie gekonnt einzuflechten. Generell basieren die Songs aber eher auf simplen Ideen und konzentrieren sich vielmehr auf Härte denn auf übermäßiges Gefrickel. Dazu variiert Frontgurgler Markus schön seine Gesangsstile. Und die feine schwere Produktion verstärkt gekonnt die Wucht der Songs. Mit „The Hour Of Dread“ wagen sich die Finnen auch mal in schleppende Gefilde, wobei der Bass besonders gut zur Geltung kommt. Doch dann ist umgehend Schluss mit Balladen, „Destructive Art“ haut wieder voll ins Mett. Die Songs von SADISTIK FOREST besitzen generell einen recht hohen Wiedererkennungswert, was gerade im brutalen Todesmetall absolut ein großes Kompliment ist. Beispiel gefällig? Bitte sehr: „Zero Progress“. Der kriecht wieder fein durch den sadistischen Wald, zunächst, nur um dann regelrecht durchs Unterholz zu pflügen. Auch das irrwitzige „The Maelstrom Opens“ ist so ein Kandidat für das durchgängig starke Songwriting. Und „Bones Of A Giant“ ist letztlich ein wahrlich monströses Finale. Der Song startet wie ein Insektenschwarm, dann setzt sich der Gigant in Marsch und walzt stoisch dem Ende entgegen. Der richtig clevere Spannungsaufbau deckt dabei die meisten Geschwindigkeitsstufen ganz geschickt ab. Durchschnaufen…
Mit dem einen oder anderen richtigen Kracher im Gepäck könnten SADISTIK FOREST durchaus zu (noch) Höherem berufen sein. Man erwartet ja nicht zwingend gleich ein neues „A Skull Full Of Maggots“ oder gar „Hammer Smashed Face“, aber es darf natürlich gerne in diese Richtung gehen. Verstecken brauchen sich die Jungs mit „Morbid Majesties“ jedenfalls absolut nicht, denn für diese Scheibe kann man auch an Nicht-Brutal-Deather fast schon eine Kaufempfehlung aussprechen. Fans des Genres muss man wahrscheinlich eh nichts weiter sagen. Von SADISTIK FOREST werden wir noch ordentlich auf die Mütze bekommen, todsicher!
Klingt ziemlich gut. Ich hör‘ da auch Black Metal raus. Wird im Auge behalten.