Sacrocurse - Sulphur Blessing

Review

Trotz aller Entwicklungen und moderner Anlehnungen bleibt im Metal auf beispiellose Weise auch immer mal die Zeit stehen. Neben unzähligen Bands, die den Strom nutzen, um mitzuschwimmen, kehren andere Combos genau diesen Strömungen konsequent den Rücken. Und spielen das, was sich nach früher anhört. Der Begriff „oldschool“ erscheint recht verbraucht, doch er trifft die Sache eben sehr gut. SACROCURSE orientieren sich nicht nur nach hinten, sondern scheinen direkt aus der metallischen Vergangenheit zu kommen – mit einem Umweg durch die Hölle wohlgemerkt.

Wer sein Demo heutzutage als Tape vertreibt, atmet die „gute alte Zeit“ noch immer. Da kommt sofort Trading-Lust auf! Und der räudige Klang von „Sulphur Blessing“ fällt kaum noch auf, solche Musik muss ja organisch klingen. Bei SACROCURSE klingt alles nach Underground, auch wenn die Qualität des ersten Demos auch dafür sorgen könnte, dass man mit dem hoffentlich folgenden Longplayer aus ebendiesem herausschielt. Bleibt die Frage, ob die infernalische Knüppel-Truppe das überhaupt will. So oder so setzt man mit „Sulphur Blessing“ eine pechschwarze Duftmarke, die ganz stark nach verbrannter Erde riecht. Überwiegend rasend, bestialisch und im Riffing kompromisslos minimalistisch, sodass kaum ein Nebenaspekt zur diabolischen Härte herauszuhören ist. „Sulphur Blessing“ kann auch getrost auf der War-Metal-Schiene mitfahren.

Das Demo springt von ordentlich zu richtig stark, weil die schnell gespielten Black-Metal-Attacken durch Headbang-Pausen in Form von groovenden Death-Metal-Riffs aufgelockert werden (exzellent umgesetzt in „C.O.N.V.U.L.S.E.“). Hier und da eingestreute Soli sorgen für noch mehr Abwechslung und verleihen dem Ganzen eine angenehme Zusatzprise Chaos. Die Erwartungen ans erste Album sind groß!

06.09.2013
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