Sacred Oath - Sacred Oath

Review

Eine Zeitspanne von zweiundzwanzig Jahren zwischen dem Debüt und der dritten Platte einer Band sind definitiv kein Pappenstil. Gut, man hat sich zwischenzeitlich mal aufgelöst. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um SACRED OATH und nicht um eine Größe der Szene handelt, ist das aber schon ein sehr langer Zeitraum. Mit “A Crystal Vision“ hat die Band um Frontmann Rob Thorne 1987 ein Album veröffentlicht, das im Underground Kultstatus genießt. Nach der Reunion kam 2007 das zweite Album “Darkness Visible“ heraus und nun liegt zwei weitere Jahre später eben das dritte, selbstbetitelte Album vor.

Den Sound, den SACRED OATH nach wie vor spielen, kann man am besten dem US-Metal zuordnen. Hier und da erinnern die Kompositionen der Band an ältere VICIOUS RUMORS, um mal einen Vergleich zu ziehen. Dabei achten die Amerikaner bei ihrer Musik darauf, dass technischer Anspruch und gefühlvolle Melodien gut nebeneinander existieren können. Die Songs auf “Sacred Oath“ sind teilweise vertrackt, gleiten aber nicht ins Progressive ab. Die Band packt einfach viele Riffs in die vierzehn Songs auf “Sacred Oath“, spielt aber immer auf dem Punkt und lassen die Kompositionen unter dem technischen Aspekt nicht leiden. Dabei wird Abwechslung natürlich groß geschrieben und die hier gebotene Palette reicht von Midtempo-Stampfern über sehr eingängige Stücke wie dem Highlight “Blood Storm“ bis hin zu aggressiven Nummern der Marke “Caught In The Arc“. Hinzu kommen langsamere, fast schon ruhige Songs wie “Counting Zeros“, die ebenfalls durch starke Melodien punkten können. Auch die Produktion der vierzehn Tracks ist Rob Thorne gelungen. “Sacred Oath“ besitzt die nötige Härte, positioniert den Gesang aber immer im Vordergrund, so dass dieser nicht unter geht. Bis hierhin also alles in Butter.

“Sacred Oath“ hat zweifelsohne viele richtig starke Momente. Es finden sich unter den vierzehn Liedern aber auch solche, die man sich getrost hätte sparen können. Als Beispiel sei hier einmal der letzte Track “Hunt For The Fallen Angel“ genannt. Technisch geht das Stück völlig in Ordnung. Es fehlt der Komposition aber eindeutig der Wiedererkennungswert. Ohne eine packende Melodie wirkt die Nummer irgendwie leer, trotz der guten Instrumentalarbeit. So in der Art befinden sich leider noch einige weitere Stücke auf “Sacred Oath“, die aber klar in der Minderheit sind. Für Fans ist das dritte Studioalbum von SACRED OATH sicherlich ein Pflichtkauf. Freunde des traditionellen Metal sollten auch mal reinhören, denn Nummern wie “Blood Storm“ sind echt geil. Weniger Material wäre in diesem Fall aber mehr gewesen.

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12.07.2009

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