Nach zahlreichen guten bis sehr guten Alben und intensivem Touring, kann man SABATON attestieren, sich zu einer festen Größe innerhalb der Metal-Szene entwickelt zu haben. Von daher war es nur eine Frage der Zeit, wann das schwedische Panzerkommando mit einem Live-Album um die Ecke kommen würde. So steht mit “World War Live – Battle Of The Baltic Sea” nun das erste Live-Dokument in den Läden und diese Veröffentlichung macht durchaus Sinn.
Neben den Studioalben, die mit vielen Hits gespickt sind, überzeugen SABATON in schöner Regelmäßigkeit vor allem bei ihren Konzerten. Die vielen Mitsingstücke versprechen immer Partystimmung und auch die treibenden Rhythmen der Schweden machen Konzerte der Band zu Erlebnissen. Die hieraus resultierende Atmosphäre wird auf “World War Live – Battle Of The Baltic Sea” gut eingefangen und man kann sich ein Bild davon machen, wie es auf Konzerten der Band zugeht. Das Publikum wird optimal in die Songs integriert und die Setlist kann sich sehen lassen, auch wenn sie natürlich nicht jedermanns Geschmack trifft und man als Fan einige seiner Lieblingssongs vermisst. Neben Bandklassikern wie “Attero Dominatus” und “Primo Victoria”, die enthusiastisch abgefeiert werden, liegt das Hauptaugenmerk der Setlist auf den letzten beiden, sehr erfolgreichen Alben (“The Art Of War”, “Coat Of Arms”) der Schweden. Mit Stücken wie “40:1”, “Aces In Exile”, “The Price Of A Mile”, “Ghost Division” oder natürlich dem Gänsehaut-Highlight “Cliffs Of Gallipoli” machen die Schweden nichts falsch und sind auf der sicheren Seite, was die Unterstützung des Publikums angeht. Die Stimmung ist das gesamte Konzert über sehr gut, kulminiert aber in den letzten beiden Nummern “Primo Victoria” und dem “Metal Medley”, was man als Hinweis verstehen kann, dass ein paar alte Stücke mehr, wie etwa “Nuclear Attack” oder “Back In Control”, nicht verkehrt gewesen wären.
Dass mein persönlicher Geschmack hier nicht zu hundert Prozent getroffen wird, fließt natürlich nicht in die Wertung ein (obwohl ich Nummern wie “Uprising” nach wie vor für sehr schwach halte). Wie gesagt, man kann es nicht jedem Fan recht machen. Ärgerlicher finde ich hingegen, dass die Ansagen komplett in Schwedisch gehalten sind. Da Sänger Joakim Bróden viel mit den Fans interagiert, stört es die Liveatmosphäre und den Albumfluss, wenn man der schwedischen Sprache nicht mächtig ist und nicht versteht, was der Sänger den Fans da erzählt. Da sich der Erfolg von SABATON nicht nur auf Schweden beschränkt, wäre es vielleicht sinniger gewesen, die Ansagen auf Englisch zu machen. Das sind aber nur kleine Kritikpunkte.
Unter dem Strich bleibt ein Live-Album, das die Ansprüche der Band zweifelsohne erfüllt und auch die Fans der Band zufrieden stellen wird. Die Atmosphäre wird gut eingefangen und auch der Sound lässt keine Wünsche offen. “World War Live – Battle Of The Baltic Sea” ist jedenfalls ein guter Beleg für die Durchschlagskraft, die SABATON seit jeher bei ihren Konzerten haben und macht Lust auf die nächsten Konzerte.
Kann ich so bestätigen!