Mit „Primo Victoria“ haben SABATON letztes Jahr ein beeindruckendes Debüt veröffentlicht, das bei mir bis heute mit schöner Regelmäßigkeit Gast im Player ist. Das Album verbindet sein plakativ-pathetisches, kriegerisches True Metal Gepose mit einigem Old School-Charme und schmiedet daraus Ohrwürmer, die nicht nur klingen wie Klassiker, sondern heute bereits selber welche sein könnten, wenn sie vor 15 Jahren herausgekommen wären.
Mit „Attero Dominatus“ schiebt man nun den Nachfolger nach und macht damit genau dort weiter, wo man mit „Primo Victoria“ aufgehört hat. Wieder ein lateinischer Titel, wieder Weltkriegsthematik, wieder verlieren die Nazis. Viel geändert hat sich wirklich nicht im Lager SABATON. Angesichts einer so starken Vorhut wie „Primo Victoria“ ist das aber auch kein Fehler. Trotzdem fällt auf, dass „Attero Dominatus“ bei aller Eingängigkeit und Hymnenlastigkeit nicht ganz an das Niveau des Vorgängers heran reicht. Im Vergleich klang der nämlich etwas frecher, spontaner und intuitiver. Der Versuch, genauso zu klingen, misslingt „Attero Dominatus“ leider. Songs wie „Panzer Battalion“, „Wolfpack“ oder „Purple Heart“ sind eben schon eine Klasse für sich. Auch wenn man diese Kaliber nicht ganz erreicht, wissen die neuen Songs dennoch zu gefallen. Die heroischen, eingängigen Hymnen mit ihrer herrlich unsubtilen Lyrik, deren Texte sich in etwa so nüchtern lesen wie ein Zeitungsartikel, versprühen auch diesmal einen ganz eigenen Charme. Guido Knopp hätte seine helle Freude daran!
Wie bereits auf „Primo Victoria“ haben SABATON auch diesmal wieder einen Tribute-Song auf die Scheibe gepackt. Mussten im coolen „Metal Machine“ noch die Titel einschlägiger Metal-Klassiker dran glauben, dreht man heuer ganze Bandnamen durch den Recycler und nennt das ganze passend „Metal Crüe“. Gut, Zeilen wie „When the PRIEST killed the MAIDEN in the METAL CHURCH, ARMORED SAINTs and WARLOCKs watched the SLAUGHTER“ strotzen zwar nich gerade vor Subtilität, aber wen juckt das? Genau so muss bierseliger Gute-Laue-Metal klingen! Hinter „Metal Machine“ muss sich „Metal Crüe“ jedenfalls nicht verstecken.
Auch wenn „Attero Dominatus“ „Primo Victoria“ nicht ganz das Wasser reichen kann, ist es dennoch ein gutes Album einer Band, die noch viel vorhat. Wem der Vorgänger gefallen hat, der kann SABATON ohne Bedenken wieder ein Ohr schenken.
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