Sabaium - Gravity Divine

Review

„Uargh, ich arme Kreatur, womit habe ich das verdient? Death Metal mit Keyboards, sowas geht außer bei NILE doch fast immer schief.“ So, oder so ähnlich waren meine ersten Gedanken, als ich einen Blick auf den Infozettel warf. Aber da ich ja ein unvoreingenommener junger Mann bin, hatte ich noch die Hoffnung, dass SABAIUM mich da eines Besseren belehren würden.

Um es kurz zu machen: Sie haben es nicht getan, im Gegenteil, sie haben mich vollends bestätigt.
Und wer ist an Allem schuld? Na klar, der Keyboarder. Vielleicht hätten die Bandkollegen ihm mal sagen sollen, dass die menschliche Hand mehr als nur zwei Finger hat und dass es besagte Hand sogar in doppelter Ausführung gibt? So wäre zumindest das Übel des langweiligen Keyboards ein wenig wohlklingender. Man hört nämlich bei beinahe allen Lieder immer die gleiche „Melodie“- eigentlich ist es nur ein langezogenes Beep!

Vielleicht gibt es dafür aber auch eine andere Erklärung. Der Keyboarder könnte auch einfach auf seinem Arbeitsgerät eingeschlafen sein. Wer würde es ihm verübeln, denn die Musik der Slowenen ist so innovativ, dass ein Tierarzt auf Spritzen verzichten und Tiere in Zukunft mit dieser Platte einschläfern könnte. Der Gesang ist irgendwo zwischen Grunzen und Shouten, offensichtlich kann der Sänger beides nicht und so hat sich so für einen Mittelweg entschieden. Ab und an wird auch noch gekreischt, man hätte vielleicht dabei bleiben sollen, das klingt nicht so ganz so kraftlos wie die anderen Stilistika!Was machen denn die Klampfen? Die sind tief gestimmt und spielen eigentlich in jedem Lied eine leicht abgeänderte Version des vorherigen Stückes. Hinzu gesellen sich gelegentlich knorke 80er Jahre Soli und ekelhaft süßliche Melodien.

Das alles ergibt dann ein großes Manko, was über der ganzen Platte schwebt: Die Lieder klingen alle gleich. Ich war richtig erschrocken, als ich auf das Display meiner Anlage sah und dort schon Lied fünf lief, ich hatte gedacht, es wäre immer noch das erste. Hier gibt es wirklich keine Abwechslung, die Riffs klingen alle gleich, das Keyboard surrt und beept und ich liege gleich im Koma.
Versehen ist das Ganze dann noch mit einer solch aalglatten Produktion, da frage ich mich doch, ob dies hier wirklich Metal sein soll!?!?

Für Heavy-Metal-Quereinsteiger vielleicht zu empfehlen, ansonsten nur für Metaller mit Schlafproblemen! Mich wundert es zumindest nicht, dass die Band auch nach über 10 Jahren Bandgeschichte noch keinen Plattenvertrag hat!

02.02.2007
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