Aus Russland stammen die 1991 gegründeten S.C.A.L.P., welche nach 3 Demos das „Through Eternity“ Debütalbum 1997 aufnahmen. Dieses Werk kam zuerst, wie damals im Osten noch üblich, auf Kassette raus, ein Jahr später erschien in Tschechien das Album auf CD. Inzwischen haben sich Bad Mood Man Music der Wiederveröffentlichung der CD angenommen.
Die Russen spielten hierauf eine Doom-Death-Gothic-Metal-Mischung, wie wir sie auch von den Frühwerken TIAMATs („Clouds“), ANATHEMAs („The Silent Enigma“) und PARADISE LOSTs („Shades Of God“) kennen. Gerade die Stimme erinnert mich häufiger an Johan Edlund, wenngleich mit deutlich weniger Charisma. Weder die Musik, noch die Produktion klingen also annähernd frisch, sondern erinnern an die typisch düstermelodischen Veröffentlichungen Anfang bis Mitte der Neunziger. Zumeist geht es schleppend bis getragen daher, seltener wagen sich S.C.A.L.P. in Mid- oder gar Uptempo Gefilde vor. Traurige Moll-Riffs, dunkle Leads, akustische Klänge, Wechselgesang (Klar und Growls), düstere Atmosphäre, die Zutaten sind altbekannt. Selbst ich als bekennender Verehrer dieser Bands, ja dieser musikalischen Ära, empfinde „Through Eternity“ zwar als nett, aber nicht zwingend genug. Und die hohe Güte der Referenzwerke wird zu keinem Zeitpunkt erreicht. Wo deren Alben richtungsweisend waren, fesselnd, mitreißend, unglaublich intensiv, trampeln S.C.A.L.P. hinterher, folgen den ausgetretenen Pfaden. Netter Ausflug zurück in die Vergangenheit. Aber jetzt hol ich wieder die Meister aus dem CD-Regal.
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