Ryte - Ryte

Review

Das österreichische Quartett RYTE hat im Januar dieses Jahres ihr selbstbetiteltes Debüt herausgebracht. Knapp eineinhalb Jahre hat sich die Band Zeit genommen, um ihren ersten Langspieler zu vollenden. Ein Blick auf das Coverartwork verrät, in welchen Gewässern des großen Genreozeans wir uns befinden: Stoner Rock. Was hat dieser mir sympathische, von Grasnebel durchzogene und von Al Cisneros bewohnte Sumpf diesmal zu bieten?

Abwechslung…

RYTE bieten uns vier Songs mit einer Laufzeit von etwas weniger als 40 Minuten. Dabei ist die Musik größtenteils instrumental gehalten, was im Stoner Rock zwar nicht unüblich ist, dennoch eine Band vor die große Herausforderung stellt, in der langen Laufzeit der Songs spannend zu bleiben. RYTE lösen dieses Problem erfolgreich mit Abwechslung. Die Songs sind wie ein einziges Riffsammelsorium, welches dezent von der Band in Reih und Glied geordnet wird. Somit wechselt die Stimmung innerhalb des Songs mehrmals von melancholischen, fetzigen Parts, die zum Teil an ELDER erinnern, bis hin zu groovigen Doom Riffs, auf die selbst der große Stoner-Lord Matt Pike (SLEEP) stolz gewesen wäre. Dazu mischen die Österreicher ihre Jazz-Einflüsse in ihre Musik und benutzen hier und dort auch mal Einflüsse traditioneller Musik, wie zum Beispiel die nahöstlichen angehauchten Melodien in „Monolith“, welches der interessanteste Song auf dem Album ist.

…aber kaum Prägnanz

Wie schon erwähnt ist das Album größtenteils instrumental gehalten, doch gibt es in den Songs „Shaking Pyramid“ und „Invaders“ kleine Gesangsschnipsel, bei denen klar wird, dass sich der Gesang deutlich mehr trauen sollte. Der Grund dafür ist, dass diese beiden, kleineren Parts die Prägnantesten auf dem ganzen Album sind. Die vielen Riffs, die RYTE benutzen, sind zwar eingängig, bleiben aber nicht im Kopf hängen und das ist der große Makel auf diesem Album. Es kristallisiert sich in den Songs kein wirkliches Hauptthema beziehungsweise keine wirklichen Hauptthemen heraus. Dabei verleiht es der Musik zwar einen gewissen Jam-Charakter, aber dennoch vermisst man einen prägnanten Kern.

Letztlich bleibt zu sagen, dass das selbstbetitelte Debüt von RYTE ein ordentliches Album ist, dessen Musik durch die große Abwechslung den Charkter des englischen Sprichworts „Jack of many trades, master of none.“, hegt.

27.01.2020

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4 Kommentare zu Ryte - Ryte

  1. Cynot sagt:

    Was hat es eigentlich mit Stoner/Doom-Bands (Ufomammut, Acid Mammoth, Mammoth Mammoth) und dem Mammut auf sich? Steckt da irgendwas besonderes hinter?

    1. doktor von pain sagt:

      Mammuts sind schwer, Stoner/Doom hat einen schweren Sound. Außerdem sind Mammuts sehr haarig, genau wie die meisten Musiker in Stoner/Doom-Bands. Wäre jetzt meine Erklärung.

      1. Cynot sagt:

        Doch so simpel. Aber ja, das klingt logisch.

  2. Steppenwolf sagt:

    Außerdem sind Mammuts ausgestorben, genauso wie gute Bands aus dem Genre… nein stimmt nicht!
    Man hat noch vereinzelt lebende Mammuts in Sibieren entdeckt, sie sind NUR eingefroren.