Nach dem akustischen Vorspiel laufen die ersten Minuten dieser Scheibe ganz gut rein, aber dauerhaft reizt selbige kaum. RWAKE aus Arkansas, die bereits einige Veröffentlichungen und über zehn Jahre Band-Geschichte vorweisen können, spielen Sludge – also Doom-Metal, der auch irgendwie nach dreckig-depressivem Stoner-Rock klingt. Da erschließt sich folgende Zeile im Promo-Schreiben nicht zwingend: „…transcendent melodies and blazing leads raise the spirit to the cosmos.“ Oder die hier: „…haunting in atmosphere and hallucinogenic in it’s effect on the listener.“ In Wirklichkeit wird solider, relativ zügiger Doom-Metal gespielt, über den sich gelegentlich nicht sonderlich inspirierte Gitarrensoli schlängeln. Es bleibt wenig hängen und zumindest außergewöhnlich beeindruckende Atmosphäre sucht man vergebens. Im letzten Jahr rockten beispielsweise KALAS und CENTURIONS GHOST in besserer Qualität. BLUTCH gehörten zu den Bands, die im Slo-Mo-Lärm-Bereich schräger waren. Und für den krassen Gesang gibt es hier gesondert Abzug. Das verzerrte Gekeife und Gegrunze, dem man nicht wirklich anmerkt, dass sich Mann und Frau abwechseln, würde eher zu einer Funreal-Doom-Band passen und langweilt ziemlich bald. Mag sein, dass das Gebotene einige Hörer verstört. Hardcore-Sammler können natürlich auch reinhören. An Leuten, die mit den entsprechenden Genres vertraut sind und sich nicht mehr von jeder Veröffentlichung beeindrucken lassen, dürfte diese Relapse-Krach-Gruppe jedoch relativ beiläufig vorbeiziehen.
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