Russkaja - Turbo Polka Party

Review

Galerie mit 13 Bildern: Russkaja - Nova Rock Encore 2021

RUSSKAJA sind mit einer Menge frischer „Energia“ zurück und haben ihr neues Studioalbum „Turbo Polka Party“ mitgebracht. Doch obwohl natürlich auch auf dem neuen Album des multinationalen Kollektivs mit Basis in Österreich wieder kräftig gefeiert werden darf, so schlagen sie auch aus gegebenem Anlass erneut ernstere Töne an, wie sie es auch bereits auf dem Vorgänger „No One Is Illegal“ getan haben.

RUSSKAJA starten direkt mit klarer Kante und Ansage

Der Opener von „Turbo Polka Party“ hört nämlich auf den Namen „No Borders“ und bezieht direkt Stellung zu dem derzeit laufenden, fürchterlichen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. Die Band hat zu dem Song sogar ein T-Shirt produziert, dessen Erlöse an Geflüchtete aus der Ukraine gehen. Textlich beziehen sie auch eindeutig Stellung:

“No borders, no wars
We‘re equal, all the same
No nations, no fighting
Just stop this game”
Das Engagement RUSSKAJAs ist lobenswert, doch sie versteifen sich nun nicht nur auf ernste Inhalte, es darf natürlich auch wieder ordentlich gefeiert werden. Dabei vermischt die Band wie gewohnt Metal mit Ska, Folk und Punk und das geht nach wie vor gut auf. Die Einflüsse stammen aber nicht nur aus der russischen Folklore. Bei „Shapka“ zum Beispiel wird sowohl musikalisch als auch gesanglich LIMP BIZKIT Tribut gezollt.

„Turbo Polka Party“ – Darf’s etwas mehr sein?

Doch nicht nur die Einflüsse anderer Bands sind auf dem neuen Album zahlreich, auch Featuregäste hat sich RUSSKAJA eingeladen. Die Tour mit IN EXTREMO im vergangenen Jahr wurde wohl zum Schaffen neuer Freundschaften genutzt, denn auf „Olga von der Wolga“ übernimmt Micha Rhein einen Teil des Gesangs. Auf „Vozdukh“ hören wir Benji Webbe von SKINDRED, welcher auch den ikonischen Stil seiner Hauptband in den Song einfließen lässt. Der Hamburger Dance-Act LEFLY mischt bei „Senales“ mit, der Song kommt mit einer spanischen Note um die Ecke.

Den sprichtwörtlichen Vogel schießen RUSSKAJA dann mit dem WHAM!-Cover von „Last Christmas“ ab. Und sorry, AT THE MOVIES, eure Version ist ein Tribut an das Original, aber die Polka-Rock-Version, die hier aufgefahren wird, hat eindeutig den höheren Spaßfaktor.

RUSSKAJA zwischen Ernst und Eskalation

Auch wenn langfristig sich zwischen den wirklich starken Tracks auch ein paar Filler verstecken, wie „Paschli“ oder das etwas daneben gegriffene „New Life“, so hat „Turbo Polka Party“ ein paar wirklich spaßige und ein paar wirklich wichtige Songs zu bieten, die zeigen, dass die Band nicht erst seit diesem Album ernstzunehmen ist.

Shopping

Russkaja - Turbo Polka Partybei amazon6,20 €
27.01.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Shopping

Russkaja - Turbo Polka Partybei amazon6,20 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37178 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

5 Kommentare zu Russkaja - Turbo Polka Party

  1. doktor von pain sagt:

    „Der Hamburger Dance-Act LEFLY mischt bei „Senales“ mit…“

    Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich lese, dass jemand Le Fly (korrekterweise mit Leerzeichen) als „Dance-Act“ bezeichnet. Die kommen doch eher aus der Alternative/Crossover-Ecke, mit Dance haben die wenig am Hut.

  2. Nether sagt:

    Liegt vielleicht daran, dass sie ihre Rock-Ska-Reggae-Was was ich-Mischung selber „Sankt Pauli Tanzmusik“ nennen.

  3. doktor von pain sagt:

    Na gut, Walzer und Tango sind auch Tanzmusik. Aber „Dance“ ist eben doch ein anderes Genre.

  4. TrVeManSchoh sagt:

    Musik ist wohl nicht ganz meine Baustelle. Wie jemand schrieb: Klingt wie der Intro-Songs eines Animes. Passend.
    Aber der Text des oben verlinkten Songs..puh. Anti-Kriegsthematik: Immer gern. Aber ansonsten klingt es eher nach Platittüden und Kommunismus

  5. blackthrash sagt:

    Hab die Band schon mehrfach auf Festival durch Zufall gesehen. Bei Sonnenschein, paar Bier, guter Laune….da klappt das ganz gut. In den eigenen vier Wänden, wäre mir sowas zuviel