Eine Sternstunde des Heavy Metals ist zweifelsfrei „Under Jolly Roger“, das 1987 erschienene Album von RUNNING WILD. Während zum damaligen Release die sogn. Fachpresse dieses Album noch belächelte und teilweise auf derbe Art und Weise verriss („Holger Stratmann, RockHard: „Under Jolly Roger“ wird den Fall ins Bodenlose jedenfalls nicht verhindern.“), kaufte die damals bereits treue Fanschar den dritten Longplayer der Hanseaten in der Folgezeit wie verrückt und bescherrte der Band den unumstrittenen Platz Nummer 1 in der deutschen Metal-Szene.
Verhöhnt wurde die Band auch wegen dem neuen Piraten-Image und der entsprechenden Kostümierung. Doch dieses einzigartige Image war und ist bis heute nicht nur originell, sondern passt in die Welt des Heavy Metals nach wie vor bestens. Produktionstechnisch war das Album seiner Zeit vollkommen auf der Höhe und musikalisch gibt es an „Under Jolly Roger“ nichts auszusetzen. Und mal ehrlich, wer kennt sie denn nicht, eine der mächtigsten Metal-Hymnen schlechthin, den Titelsong „Under Jolly Roger“? Selbst Bands wie THERION haben diesen Klassiker bereits mehr oder weniger originell gecovert. Doch neben den typischen RUNNING WILD Speed-Nummern, Headbangern und Stampfern gibt es noch einen ganz besonderen Diamanten auf diesem Album, das unsterbliche „Land Of Ice“, ein schleppend und sehr heaviger Song mit einem einzigartigem Feeling – unbeschreiblich! Bis heute ein eher ungewöhnlicher Song in der langen Reihe unsterblichen Liedgutes von RUNNING WILD und mein persönlicher Alltime-Fave der Band.
RUNNING WILD beeinflussten und beeinflussen Scharen von Bands, die nicht nur Heavy Metal spielen, sondern zB auch Black- und Death-Metal. Dies hat bis heute in diesem Masse noch keine andere Band aus dem Genre geschafft. „Under Jolly Roger“ ist ein Muss und gehört in jede ordentliche Metal-Sammlung!
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