Running Wild - The First Years Of Piracy

Review

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Die Serie der Re-Releases der Noise-Jahre von RUNNING WILD geht weiter. „The First Years Of Piracy“ war eine Compilation der Band um Rock’n’Rolf und wurde ursprünglich im November 1991 veröffentlicht. Das Album erscheint zeitgleich mit dem Re-Release von „Ready For Boarding“.

Zurück in die Vergangenheit – RUNNING WILD lösen sich von Noise

Anfang der Neunziger gab es einen großen Rechtsstreit zwischen HELLOWEEN und deren bisherigen Plattenfirma Noise Records, da diese vertragsbrüchig zum Major EMI gewechselt waren. Auch RUNNING WILD vollzogen den Wechsel, allerdings lieferten die Metal-Piraten noch ein Album ab – „The First Years Of Piracy“.

„The First Years Of Piracy“ – die andere Best Of

Eine Art Best Of Zusammenstellung, aber der besonderen Art. Im gerade runderneuerten Line-Up des „Blazon Stone“ Albums, neben Rolf mit Gitarrist Axel „Morgan“ Kohlmorgen, Bassist Jens Becker und Schlagzeuger Rüdiger „AC“ Dreffein, nahmen RUNNING WILD alte Klassiker neu auf. Dabei verwendete die Band ausschließlich Songs der ersten drei Alben „Gates To Purgatory“, „Branded And Exiled“, „Under Jolly Roger“ sowie der „Victim Of States Power“-Maxi. Die repräsentative Songauswahl ist dabei tatsächlich ziemlich gut gelungen, wobei mit „Genghis Khan“ und „Adrian S.O.S.“ schon zwei wichtige Klassiker fehlen.

Waren die Originale bei aller Eingängigkeit noch recht roh, teils rumpelig, kratzig und ungeschliffen, dabei aber auch mit besonderem Charme, verpassten RUNNING WILD den Songs auf „The First Years Of Piracy“ eine Frischzellenkur. Angepasst an die deutlichen Weiterentwicklungen, der damals noch richtigen Band, ab Ende der Achtziger, sind die 1991 entstandenen Neuaufnahmen deutlich homogener, polierter, knackiger und flotter, ja auch stärker und professioneller ausgefallen und Stücke wie „Walpurgis Night“, „Soldiers Of Hell“ oder „Prisoner Of Our Time“ entfalten nun besser ihr Hit-Potential. Zudem wirkt der Gesamt-Sound dieser verschiedenen Songs, die aus unterschiedlichen Schaffensphasen stammen, durch die Neueinspielung in sich stimmig, wie aus einem Guss. Das macht „The First Years Of Piracy“ auch zu einem Zeitdokument – wie RUNNING WILD Anfang der Neunziger klangen bzw. auch wie die Hymnen ihrer Frühphase Live zu dieser Zeit gespielt wurden.

Das wiederveröffentlichte Album wurde 2017 noch einmal neu remastert. Und jetzt kommt der Knackpunkt – diese remasterten Versionen der Songs wurden bereits bei den Neu-Auflagen in Form der „Deluxe Editionen“ der Studioalben bereits als Bonustracks veröffentlicht. Wer also diese Editionen bereits hat, braucht „The First Years Of Piracy“ nicht. Weiter ist es schade, dass man hier auf Bonusmaterial verzichtet hat. Fans, die allerdings noch die Originalalben haben und insbesondere die frühe bis mittlere Phase von RUNNING WILD lieben, sollten sich so oder so unbedingt „The First Years Of Piracy“ zulegen. Pure Nostalgie!

02.06.2022

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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