Runemagick - Beyond The Cenotaph Of Mankind

Review

Nicklas „Terror“ Rudolfsson ist und bleibt umtriebig. Alle Bands und Projekte aufzuführen, in welchen der Schwede beteiligt war und ist, würde den Rahmen sprengen. Sein bekanntestes musikalisches Kind sind die vor über 30 Jahren gegründeten RUNEMAGICK (zuvor DESIDERIUS bzw. RUNEMAGIC). Diese veröffentlichen mit „Beyond The Cenotaph Of Mankind“ den Nachfolger zu „Into Desolate Realms“ (2019).

„Beyond The Cenotaph Of Mankind“ – in den finsteren Abgrund mit RUNEMAGICK

RUNEMAGICK schürfen auch mit „Beyond The Cenotaph Of Mankind“ wieder in den dunkelsten Ecken des Death / Doom Metals der alten Schule, eine musikalische Reise in tiefe finstere Abgründe, fernab von jeglichen aktuellen Musikströmungen. Ihrem einst eingeschlagenen Pfad treu folgend, variieren die Schweden marginal in ihren ureigenen todeshaltigen Klangwelten, und behalten dabei ihre klare und erkennbare Handschrift. Es ist wie das Eintauchen in die unheimlichen Gefilde des Okkulten, oft langsam schleppend, mit eiskalten, ultraschweren und wirkungsvollen Riffs, die schnell auf den Punkt kommen, düstere, geschmackvolle Melodien und intensives, bedrohlich tiefes Growling, was in Kombination eine rituelle, magische Atmosphäre erzeugt. In diesem Abgrund ist es dunkel, hässlich, grausam und kalt. RUNEMAGICK sind sich dabei nicht zu fein, immer mal wieder ordentliche Grooves einzubauen, was für enorme Eingängigkeit sorgt. Und im Gegensatz zu vielen anderen Bands des Genres, die bewusst viel Monotonie als Stilmittel einsetzen, gestalten Nicklas und seine Truppe ihren Death Doom Metal abwechslungsreich.

RUNEMAGICK bleiben sich treu

Der epische Opener „Archaic Magick (After The Red Sun)“ bietet in 12 Minuten eine stark ausgewogene Mischung aus Old School Death Metal und Death Doom, mit intensiven tiefen Riffs und dichter Atmosphäre. Bei allem Festhalten an der stilistischen Ausrichtung, verpassen RUNEMAGICK jedem Stück eine eigene Identität. So ist „Endless Night And Eternal End“ deutlich beklemmender, ja grauenvoller, der Mittelteil wird getrieben durch einen schnellen Groove mit viel Energie, dazu im Anschluss die melancholischen Leads. Demgegenüber verweben RUNEMAGICK in dem kompakten „Revocation Of Spectral Paths“ subtil eingesetzte Keyboards mit schwerem, erdrückendem Death-Fuzz Bass. „The Storm Rode Beyond The Firmament“ ist eine langsame Abrissbirne, die sich nach der Hälfte schneller in ein Crescendo steigert, das Finale endet in einer eisigen Melodie. Das folgende, stark vom Bass dominierte und teils recht flotte „Nocturnal Deities Of Winter“ kann das Niveau nicht ganz halten, bietet aber immer noch viel Atmosphäre. Abgeschlossen wird „Beyond The Cenotaph Of Mankind“ mit dem Titelstück, ein düsterer, schleppender Neunziger-Doomer gleich einer todeshaltigen Walze voll purer Schwärze.

„Darkness Death Doom“

Der Titel des sechsten Albums bleibt Programm – „Darkness Death Doom“. Natürlich könnte man RUNEMAGICK vorwerfen, vorhersehbar zu sein. Andererseits beeindrucken die Konsequenz und Beständigkeit, mit welcher die schwedischen Groovemonster ihr finsteres Old School Ding seit Jahrzehnten durchziehen und dabei immer noch zu fesseln wissen. „Beyond The Cenotaph Of Mankind“ ist ein Werk voller klanglicher Dichte, Schwere und düsterer Atmosphäre.

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11.04.2023

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu Runemagick - Beyond The Cenotaph Of Mankind

  1. nili68 sagt:

    So gefällt Death Metal mir, mit Atmosphäre und auch etwas Epik. Würde ich Geld für Ausgeben, wenn der Rest ähnlich ist.

  2. Vlad_the_Impala sagt:

    Stabil wie immer!

    8/10