Ruby the Hatchet - Fear Is a Cruel Master (Digisleeve)
Philipp Gravenhorst 
Soundcheck Oktober 2022# 13
Galerie mit 18 Bildern: Ruby The Hatchet - Europatour 2018
Vor fünf Jahren hat das US-amerikanische Quintett mit ihrem letzten Studioalbum „Planetary Space Child“ von sich hören gemacht. Seit jeher ein Geheimtipp für Psychedelic Rock-Fans gewesen, könnte der Band nun größere Aufmerksamkeit beschienen sein: Der Nachfolger „Fear Is A Cruel Master“ erscheint bei Magnetic Eye Records, der Heimat von ARTHUR BROWN, WATCHTOWER und ZAKK SABBATH. Doch letztlich hängt das auch immer von der Musik ab.
Sich trotz „The Change“ treu bleiben
Und da muss man brutal anmerken, dass RUBY THE HATCHET schon vor zehn Jahren die Originalität abging, was sich logischerweise auf ihrem fünften Studioalbum fortsetzt. Im Vergleich zu ihren vorigen Alben gibt es leichte Adjustierungen: Das Album ist eingängiger, der Space Rock fehlt. Obwohl es sich hierbei um den längsten Output der Band handelt, knackt kein Track der Scheibe die Sieben-Minuten-Marke. Fraglich ist, ob es diesen auf Siebziger getrimmten Sound wirklich braucht, denn er funktioniert ausschließlich auf Vinyl.
Dafür entschädigen aber die Songs: Denn mit ‚The Change‘ bereitet ein starker Ohrwurm den Auftakt zur Scheibe. Mit ‚Thruster‘ ist in der Mitte ein vorwärtstreibendes Stück versteckt. Die bluesige Ballade ‚1000 Years‘, welche gemeinsam mit ‚Primitive Man‘ zuvor schon auf der „Live At Earthquaker“-EP das Licht der Welt erblickte, und das Duett ‚Last Saga‘ lockern die Psychedelic Rock-Sause auf. Das ist auch gut so, denn im Verlauf des Albums vermisst man die Abwechslung.
„Fear Is A Cruel Master“ sticht nicht heraus
So lässt sich konstatieren, dass „Fear Is A Cruel Master“ zwar handwerklich gut gemacht ist und über prägnante Momente verfügt, sich allein dadurch jedoch nicht abheben kann. Bei den spannenderen Psychedelic-Rock-Kapellen dieser Tage wie WUCAN oder THE VINTAGE CARAVAN ist eine Entwicklung festzustellen, wie sie bei dem Quintett aus New Jersey fehlt. Das schmälert nicht ihre guten Songs.
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