Dass sie mittlerweile eine führende deutsche Prog-Rock-Band oder Art-Rock-Band (wie sie sich selbst bezeichnen) sind, dürfte nach den letzten formidablen Veröffentlichungen der einstigen Pink-Floyd-Coverband außer Frage stehen. Zur Feier ihres zehnjährigen Bestehens haben sich die Bayern von RPWL etwas besonderes einfallen lassen und ein Release mit kleinen Überraschungen an den Start gebracht.

Mit der Retrospektive „The Gentle Art Of Music“ reiht sich nicht nur ein weiterer richtig guter Release in die Diskografie der Band ein, sondern eine Veröffentlichung mit Herzblut. Zu hören gibt es auf dem inhaltlich geteilten Doppelalbum ein Überblick über das bisherige Spektrum von RPWL. Während die erste Disk eine reinrassige Best-Of ist und einen perfekten Querschnitt durch ihr Schaffen bietet, ist die zweite Disk ein ganz besonderes Schmankerl. Auf ihr bietet die Band alte Songs in neuem, frischem Gewand an, umarrangiert oder anders umgesetzt. Allein diese Tatsache macht „The Gentle Art Of Music“ auch für alte Fans und Anhänger der Gruppe interessant.

Natürlich hört man in nahezu jeder Note und explizit beim Gesang heraus, dass RPWL ganz ganz viel Leidenschaft mitbringen und besonders viel Leidenschaft in Richtung PINK FLOYD pflegen. Auch wenn sich die Band bereits seit längerem vom Image der Coverband gelöst hat, kristallisieren sich immer wieder Parallelen zwischen ihnen und den Rock-Größen um einst Roger Waters, bzw. David Gilmour heraus, was hier nicht als negative Kritik anzusehen ist.

Für Neulinge, welche RPWL erst jetzt kennenlernen ist „The Gentle Art Of Music“ die willkommene Einladung, ihren Sound endlich einmal anzutesten. Wer auf Progressive Rock steht, wird mit dem Namen RPWL ohnehin schon in Berührung gekommen sein, und wenn nicht, dann jetzt aber auf jeden Fall. Antesten ist Pflicht!